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Rückblick AtupriFit Mountainbike, 29.4.17

Sicher mit dem Bike quer durch die Natur fahren. Mit diesem Ziel begrüsste Atupri rund 30 Personen zum Fahr-und Sicherheitstraining am AtupriFit Mountainbike Tag.

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Am Samstag 29. April 2017 führten die Guides von GO-IN.ch in Sursee die Teilnehmenden mit Technikübungen Schritt für Schritt an grössere und anspruchsvollere Hindernisse heran. Am Ende des Tages waren alle MountainbikerInnen über sich hinausgewachsen und voller Motivation für künftige Biketouren.


Wandernde und BikerInnen

Unfälle auf Wanderwegen zwischen MountainbikerInnen und WandererInnen nahmen in den letzten Jahren zu. Wo Wanderer eher Ruhe finden wollen, suchen Biker in der Regel nach Action. Dies führt über kurz oder lang zu Konflikten. Trotzdem haben beide ein Gemeinsamkeit, die über allem steht: Sie sind Gäste in der Natur.

 

Wer darf Wanderwege nutzen?

Diese Frage lässt sich nicht definitiv beantworten. Gemäss Art. 43 Abs. 1 des Strassenverkehrsgesetzes (SVG) gilt: Wege, die sich für den Verkehr mit Motorfahrzeugen oder Fahrrädern nicht eignen oder offensichtlich nicht dafür bestimmt sind, wie Fuss- und Wanderwege, dürfen nicht befahren werden. Allerdings bewältigen Biker durch die rasante Weiterentwicklung der Mountainbikes immer schwierigere Hindernisse.

 

Nutzung der Waldwege
Die Waldbesitzer verbringen viel Zeit mit dem Hegen und Pflegen ihres Grundbesitzes. Um die wildlebenden Tiere und die Pflanzenwelt zu schützen, regelt das kantonale Waldgesetz die Nutzung der verschiedenen Verkehrsteilnehmenden. Spaziergänger dürfen den Wald  uneingeschränkt geniessen. Radfahren ist auf den Waldwegen und -strassen erlaubt, auf den Trampelpfaden jedoch nicht. 

Das Strassenverkehrsgesetz wird grundsätzlich auch im Schweizer Wald angewendet. E-Bikes mit grösseren Geschwindigkeiten dürfen die Waldwege nur mit abgeschaltetem Motor nutzen, da laute Motoren die Tiere und Natur stören.


Koexistenz Wandern und Velo/Mountainbike

Die Akteure Schweizer Wanderwege, bfu, Swiss Cycling, SAC und Schweiz Tourismus haben gemeinsam zu dieser Problematik Stellung bezogen. Zusammen haben sie folgende Verhaltensregeln ausgearbeitet:

 

Wandernde

  • benutzen nach Möglichkeit die für sie bezeichneten Wege
  • lassen Velo- und Mountainbiker passieren, ohne ihre Fahrt unnötigerweise zu behindern

 

Velofahrer und Mountainbiker

  • benutzen nach Möglichkeit die für sie bezeichneten Wege
  • fahren vorausschauend und machen sich rechtzeitig bemerkbar
  • reduzieren das Tempo wenn sie sich Wandernden nähern oder in Situationen, wo Wandernde anwesend sein könnten
  • lassen Wandernden den Vortritt
  • nehmen Rücksicht auf die Beanspruchung der Wege, in dem sie rücksichtsvoll und schonend fahren (Beispiel: keine Bremsspuren auf Natur- /Kiesweg)
  • beachten die Signale 
  • respektieren die Rechte der Grundeigentümer (keine Fahrten abseits von bestehenden Wegen)

Bereits 1988 hat die Internationale Mountain Bicycling Association, kurz IMBA, einen Bike Kodex ausgearbeitet. Der Ehrenkodex hält Grundregeln fest über den Respekt zur Natur und zu den Mitmenschen mit dem Ziel, dass der Mountainbike-Sport von der Bevölkerung akzeptiert wird.


Was ist mit E-Bikes?

Für Elektro-Bikes mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h und einer Motorleistung bis 500 Watt gelten die gleichen Rechte wie für Fahrräder. Die Koexistenz „Wandern und Velo/Mountainbike“ lehnt die Nutzung von Weginfrastruktur für kraftvollere E-Bikes ab.

Der Trend läuft jedoch in entgegengesetzter Richtung: In den vergangenen Jahren hat der Verkauf von starken E-Mountainbikes stetig zugenommen. Mit der Unterstützung eines Motors fahren auch weniger sportliche Menschen leichter auf einen Berg. Die Gefahren und Risiken werden häufig unterschätzt.  Ein E-Mountainbike wiegt meist über 20kg, dadurch verlängern sich die Bremswege, hinzu kommt ein für viele ungewohnter Strassenbelag. Dies führt zu unkontrollierten Fahrweisen, Stürzen und Konflikten mit den Wanderern.

Die Politik hat noch keinen Lösungsansatz gefunden. Jean-Francois Steinert, Präsident von Pro Velo, schlägt vor, die Nutzung der Wege zu trennen, sprich Wege für Mountainbiker und Wege für Wanderer. Diesen Vorschlag hält Werner Luginbühl, Präsident des Wanderweg-Verbandes, für nicht finanzierbar und somit für unrealistisch.

Damit Spaziergänger und Biker schöne und erholsame Tage in der Natur geniessen können, braucht es gegenseitigen Respekt, Rücksichtnahme und Toleranz. Wir zählen auf Sie!

Silvia Stauffacher

Gesundheitsförderung steht im Zentrum der Marketingfachfrau. Reisen, Sport und Natur sind meine persönlichen Energiequellen.

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