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Lombachalp, BE

Bergwanderung über den Hohgant

Wandertipp Lombachalp

Eine Wanderung im voralpinen Gebiet mit durchaus alpinem Charakter. Eine tolle Aussicht, Karstfelsen, Föhrenwälder, Hochmoore und mit etwas Glück warten unterwegs ein paar Steinböcke.



Wie ein mächtiges, sieben Kilometer langes Bollwerk steht die Bergkette des Hohgant in der Landschaft. Vom Emmental her mit seinem Schrattenkalkriegel gesehen schroff, abweisend und unzugänglich. Aber von der Oberlandseite her zeigt er seine grüne Schulter und seine zugänglichere Seite.

 

Atemberaubende Aussicht
Auf der Lombachalp startet unsere Wanderung. Der Weg führt uns durch Blumenwiesen und weiche Hochmoore stetig hoch zur immer besser werdenden Aussicht bei Winterröscht. Das Berner Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau grüsst weiss am Horizont und der Brienzergrat erstreckt sich ellenlang bis zum Brienzer Rothorn.
Der Wanderweg quert den Bolberg an der Ostseite und nach der nächsten Alp (mit Brunnen) folgt schon bald der Wegweiser «Hohgant 2h». Wir folgen dem Pfad und steigen gemächlich höher der Krete entlang Richtung Hohgant. War der Weg bis hierhin einfach nur schön, gelten ab hier nur noch Superlative wie: genial, herrlich und wunderschön.


Zum Gipfel
Der gut markierte Weg führt durch ein Blocksteinfeld hoch auf die «Steinige Matte» und zum Wegweiser auf den Gipfel des Hohgant. Hier noch ein paar Meter weiter marschieren bis zum grossen Steinhaufen und der Aussicht Richtung Emmental und Mittelland. Der perfekte Platz für das wohlverdiente Picknick. Das Gipfelbuch versteckt sich übrigens unter einem Stein in einem Kesseli.


Vor dem Abstieg
Wer nach dem Picknick noch Lust hat, holt sich vor dem Abstieg den Furggegütsch, der mit 2197m.ü.M. höchsten Gipfel der Voralpen (etwas ausgesetzt, T3, hin und zurück 1h). Wer sich mit dem 30 Meter weniger hohen Hohgant zufrieden gibt, steigt ab in Richtung Kemmeribodenbad. Hier liegt oft gleich beim Einstieg ein Altschneefeld. Die Wanderung ist deshalb erst ab Sommer und im Herbst zu empfehlen.

 

Zurück ins Tal
Hinab in den Talkessel führt ein Zickzackweg hinein in die hübsche Bergföhrenlandschaft mit Moorcharakter und zur Hohgant-Hütte SAC (nur mit Schlüssel offen). Ein kurzes Stück weiter befinden wir uns im Naturschutzgebiet Hohgant-Seefeld. Natur pur.

 

Bei Schärpfeberg biegen wir wieder auf den grossen Wanderweg ein. Hier sind wir auf dem HD-Weg unterwegs. Die Pflästerung beim Abstieg nach Harzisbode wurde von den «HilfsDienst-Soldaten» im Jahr 1941 zwischen Habkern und Kemmeribodenbad angelegt. Er verband das Armeehauptquartier in Interlaken mit dem obersten Emmental.


Der Weg führt ein kurzes Stück über die Asphaltstrasse bis zur grossen Brücke über die Emme. Die Brücke überqueren, in die Schlucht hinunterschauen und dann dem gegenüberliegenden Ufer entlang dem hübschen Skulpturenweg folgen. Schon sind wir im Kemmeribodenbad angelangt. Die einzige jetzt noch relevante Frage ist: Welches Merängge bestellen Sie? En Guete.

Wandertipp Karte Hohgant
Lombachalp, BE
                                                                                                                                      
Start Lombachalp-Rotschwand
Ziel Kemmeribodenbad
Anreise Mit ÖV nach Habkern Zäundli und weiter mit dem Alpentaxi zur Lombachalp-Roteschwand (Fr. 10.–, Fahrplan checken, für 18.– fährt der Bus weiter bis Schwarzbach, reservieren, – 1h)
Rückreise Mit ÖV ab Kemmeribodenbad
Route Roteschwand (1559m) – Höchst (1720m) – Hohgant (2164m) – Hohganthütte (1804m) - Schärpfeberg (1290m) – Kemmeribodenbad (975m)
Charakteristik Abwechslungsreiche voralpine Bergwanderung
Schwierigkeit Durchgehend weissrotweiss markiert, T3
Zeit Zirka 6 Stunden für gesamte Wanderung, ohne Pausen und Einkehr
Distanz 15 Kilometer
Höhendifferenz Aufstieg 870 HM und Abstieg 1450 HM
Ausrüstung

Gute Wanderschuhe, Wanderausrüstung, PickNick, Feldstecher

Verpflegungsmöglichkeiten Kemmeribodenbad (Montag geschlossen)
Wanderkarte 25'000 1208, 1209, 1189
Geheimtipp Zwar kein Geheimtipp, trotzdem mein Tipp: mit einer Portion «Merängge Glace» vor Augen (im Kemmeribodenbad) macht die Wanderung doppelt Spass.
Familientipp Der stärkere Teil der Familie wandert über den Hohgant. Der gemütlichere folgt dem Wanderweg via Spychre und Steini und die Familie trifft sich wieder in Kemmeribodenbad zum Meränggeessen. (12,5 Kilometer, 270 Höhenmeter aufwärts und 850 abwärts).