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Furggelenstock, SZ

Im Banne der Mythen

Bild Furggelenstock

Eine Schneeschuhwanderung über einen einfachen Grat mit herrlichem Bergpanorama, mehr als genug Beizen unterwegs und durch das Reich des Auerhahns.


Das Wichtigste vorab: Mythen spricht man Miten aus. Nicht mit y, also Müthen. Und auch nicht mit ie, wie Myethen. So sind Sie zwar noch kein Schwyzer, aber hinterlassen einen bedeutend sympathischeren Eindruck als ich, als mich ein vollbärtiger Einheimischer beim Gipfelkreuz sprachlich zurechtwies.

 

Die Qual der Wahl

Die Schneeschuhe schnallen wir im Brunni bei der Talstation der Holzeggbahn an. Klar, man kann auch mit der Bahn hochgondeln. Aber der Kaffee und der Nussgipfel beim Znünihalt fühlen sich einfach verdienter an, wenn wir schon ein Stück Anstieg in den Beinen haben. Ausserdem: Schneeschuhlaufen im Angesicht des Grossen und des Kleinen Mythen darf man einfach nicht auslassen. Vier Restaurants liegen auf dem Weg für den Kaffee-und-Gipfeli-Halt. Wer sich unterwegs die Zeit für einen Zmittag in der Beiz einrechnet und kein Picknick mitträgt, dem sei die «Rotenflue» empfohlen. Hier bringt man Leib (Speisekarte) und Seele (Aussicht) ganz bestimmt in Einklang.

 

Zentralschweizer Bergpanorama

Der offizielle Trail führt ab Müsliegg über die Pisten links weg. Schöner ist es, den Skirummel zu vermeiden und rechts von der Piste am Waldrand zum Brünnelistock (Skiliftabbügelstation hinten umgehen) hochzustapfen. Unten sieht man die Ibergeregg und am Horizont mehr Berggipfel, als man sich in der Schule merken konnte. Der lange Grat mit Halbegg und Furggelenstock liegt linkerhand wunderschön einsehbar vor uns. Vorbei an Tannen und über Wiesen führt der markierte Trail dem Grat entlang erst zur Halbegg und dann zum Furggelenstock mit dem Gipfelkreuz. Man kann sich kaum sattsehen an der tollen Aussicht auf die Zentralschweizer Berge während der Mittagsrast.

 

Durch das Reich des Auerhahns

Weiter geht es vom Furggelenstock hinunter zur Furggelenhütte (Sa./So. offen). Durch herrlich abwechslungsreiches Gelände führt der Weg hinunter nach Brunni. In diesem reich strukturierten Gelände lebt eine Auerhahnpopulation – die Art steht in der Schweiz auf der roten Liste der stark gefährdeten Tierarten. Respektieren wir also ihren Lebensraum und folgen wir dem markierten Trail. Zum Juchzen schön ist auch dieser.


Im Restaurant Brunni kann man dann aufs Postauto warten und nochmals die beiden Myhten anschauen. Beim Bestellen dann beiläufig fallen lassen: Sind schon schön, diese «Miten»!

Karte Furgglenstock
Brunni –  Holzegg – Rotenflue – Brünnelistock – Furggelenstock – Brunni
   
Start Brunni
Ziel Brunni
Anreise Mit dem ÖV oder PW
Rückreise Mit dem ÖV oder PW
Route Brunni, 1097 m – Holzegg, 1405 m – Rotenflue, 1727 m – Brünnelistock, 1598 m – Furggelenstock, 1655 m – Brunni, 1097 m
Charakteristik Aussichtreiche Schneeschuhtour über einen aussichtsreichen, einfachen Grat
Schwierigkeit WT 2, z. T. mit Stangen markiert
Zeit cirka 4½ Stunden, ohne Einkehr und Pausen
Distanz 12 km
Höhendifferenz Aufstieg 820 Hm und Abstieg 820 Hm
Ausrüstung Schneeschuh- und Sicherheitsausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde)
Verpflegungsmöglichkeiten

Gasthaus Brunni
Berggasthaus Holzegg
Berggasthaus Rotenflue
Alpwirtschaft Zwäcken
Furggelenhütte

Wanderkarten 1:25’000: 1152 Ibergeregg
Familientipp Die Wege sind einfach und die Landschaftund die Ausblicke gerade auch nach einem Schneefalloder im Winter herrlich schön. Warme Kleidung und gutes Schuhwerk anziehen.
   
Dominik Abt

Dominik Abt, Wanderleiter SBV, leitet Wanderungen und Trekkings in der Schweiz und weltweit.

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