Faszienmassage – Einsatz und Wirkung von Foamrollern

Sportler und Stars schwören darauf. Doch was hat es mit den harten Kunststoffrollen auf sich?

In unserem Körper existiert ein Gewebe, das Muskeln, Knochen, Nerven sowie Organe umgibt und durchdringt: die Faszien. Sie haben einen grossen Einfluss auf unser Körper- und Bewegungsgefühl, auf die Haltung, das Schmerzempfinden und auf die Funktionsfähigkeit der Muskulatur. Grund genug, ihnen im Fitnesstraining Aufmerksamkeit zu schenken.

Muskeln und Faszien massieren

Bei einer klassischen Massage werden immer auch die Faszien mitmassiert, was einen grossen Beitrag zur Entspannung und Regeneration leistet. Mit dem Wissen und Nutzen über die Faszienbehandlung hat sich in den letzten Jahren im Sport und der Gesundheitsförderung das sogenannte «Faszientraining» verbreitet. Ein Teil dieses Trainings stellt das «Ausrollen» der Muskulatur mit Hilfe von Kunststoffrollen dar. Diese Rollen ermöglichen eine zeit- und ortsunabhängige Selbstmassage der Muskeln und Faszien. Ob nach dem Workout, über den Mittag im Büro oder abends vor dem Fernseher.

Wie ein Schwamm oder Pizzateig

Im Grunde genommen ist das Ausrollen der Muskulatur zu vergleichen mit dem eines Pizzateiges: Durch wiederholtes Hin-und-Her-Rollen wird versucht, das Fasziengewebe möglichst glatt und geschmeidig werden zu lassen. Die Durchlässigkeit von Flüssigkeit im Gewebe soll bis in die feinsten Fasern angeregt werden. Unter dem Druck des Rollens wird Wasser aus dem Gewebe gedrückt und in der darauffolgenden Entspannungsphase wieder eingelassen. Das Gewebe saugt sich gleichmässig mit Flüssigkeit und den darin enthaltenen Nährstoffen voll. Voraussetzung für einen positiven Effekt ist eine gute Flüssigkeitsversorgung des Körpers.

Richtig gerollt zum wohltuenden Gefühl

Grundsätzlich kann zwischen zwei Arten von Ausrollen unterschieden werden: Das langsame, schmelzende Ausrollen und das schnelle. Die langsame Variante wird vor allem zur Beseitigung von Verklebungen im Bindegewebe angewendet. Während mehreren Atemzügen wird nur auf wenigen Millimetern gerollt. Das schnelle Ausrollen dient vor allem zur Regeneration. Nach einem Training oder Wettkampf soll der normale Muskeltonus wiederhergestellt und den Stoffwechsel der Faszien und Muskeln angeregt werden. Bei den grösseren Rollbewegungen wird das Entspannungsgefühl schon nach kurzer Zeit spürbar. Schmerzende Stellen machen sich bemerkbar und können durch wiederholtes langsameres Darüberrollen gelöst werden.

Wer das Faszientraining regelmässig durchführt, wird mit der Zeit die Entspannung der Muskeln und eine Verringerung der Schmerzempfindlichkeit feststellen. Ein geschmeidiges und optimal mit Nährstoffen versorgtes Gewebe bildet sozusagen die Grundlage für eine effektive Regeneration und allgemeines Wohlbefinden.