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Stressbewältigung 1
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Glücklich und zufrieden

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3 Min.

Schluss mit Alltagsstress - Ursachen und Entstehung

Eigentlich will jeder von uns doch nur zufrieden sein, Freude am Leben haben und dem Alltag mit einer gewissen Gelassenheit begegnen. Wenn da nur der Stress nicht wäre.

Fangen wir von vorne an. Was ist eigentlich Stress? Die meisten Menschen assoziieren Stress mit Hektik. Sei es bei der Arbeit oder im Privatleben. Aber auch alle möglichen Arten von Druck, Gehetztsein, Anforderungen gerecht werden und Anspannung empfinden viele von uns als Stress (Kastner, 1994).

Da wird gleich klar: Es gibt nicht «den Stress». Stress wird jeweils individuell wahrgenommen (Kastner, 1994). Ein Beispiel: Ein schreiendes Kleinkind im Zug. Jeder kennt das und meist nervt es uns. Doch was nervt dabei? Das Geschrei. Unter Umständen kann dieses Geschrei als Stress wahrgenommen werden und wir fangen an, uns zu nerven. Oder es stört uns nicht, dann stellt das Geschrei für uns keine Stresssituation dar.

Bin ich durch das Geschrei eines Kindes kurz gestresst, ist das nicht weiter schlimm. Bin ich aber grundsätzlich gestresst, dann nimmt meine Lebensqualität ab und meine Gesundheit kann einen Schaden davon nehmen. Deshalb gilt: Chronischem Stress aus dem Weg gehen (Hack, 2013).

Stress entsteht im Gehirn

Kurz gesagt: Unser Gehirn entscheidet, ob wir eine Situation als stressig wahrnehmen oder nicht. Wie das kommt? Alle Informationen, die wir von der Umwelt aufnehmen, werden an unser Gehirn weitergeleitet. Dort werden sie verarbeitet und bewertet. Danach sendet das Gehirn eine entsprechende Antwort mittels Nervenimpulsen und Nervenbotenstoffen an die wichtigen Organe in unserem Körper. Im Normalfall läuft dieser Prozess ohne stärkere Körperreaktion ab. Doch bewertet unser Gehirn eine Information als gefährlich, löst es Alarm aus. Der Körper reagiert dann mit Schwitzen, der Fluchtinstinkt setzt ein und vieles mehr (Kaluza, 2018).

Folgen für die Gesundheit

Wie bereits erwähnt, ist kurzfristiger Stress unvermeidbar, aber okay (Hack, 2013). Doch sobald er dauerhaft wird, gefährdet er unsere Gesundheit. Die Spannbereite der möglichen Krankheitsfolgen reicht von einer erhöhten Infektionsanfälligkeit bis hin zum tödlichen Herzinfarkt (Neumeir, 2010). Der Stress alleine ist aber nicht verantwortlich für eine Folgeerscheinung. Oft ist das Zusammenspiel von mehreren Faktoren ausschlaggebend, ob eine Krankheit ausbricht oder nicht. Die meisten dieser Faktoren liegen in der Lebensweise des Menschen: Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel usw. Diese Faktoren können aktiv von uns beeinflusst werden, um bei dauerhaftem Stress gesundheitlichen Schäden entgegenzuwirken (Neumeir, 2010).

Folgende körperliche Krankheiten werden durch Stress begünstigt (Neumeir, 2010):

  • Schwindelanfälle
  • Essstörungen (Appetitlosigkeit, Übergewicht)
  • Müdigkeit, Erschöpfung
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Verspannungen der Muskulatur
  • Rückenschmerzen
  • Erhöhte Infektionsanfälligkeit
  • Osteoporose
  • Magen-Darm-Erkrankungen
  • Tumorerkrankungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Neben dem Körper, greift Stress auch die psychische Gesundheit an. Dies meist, weil die Stressenergie kein Ventil nach aussen findet und so den Weg nach innen, sucht.

Mögliche psychische Folgen von Stress (Neumeir, 2010):

  • Starke Gefühle wie Wut oder Traurigkeit
  • Nächtliches Zähneknirschen
  • Bettnässen
  • Autoimmunerkrankungen
  • Flucht in Abhängigkeiten (Rauchen, Alkohol, Drogen, Essen)
  • Burn-out-Syndrom

Wie du Stress erkennen und reduzieren kannst, erfährst du in Teil 2 der Beitragsserie.

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