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Abgedunkelt schlafen
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Dunkel tut gut.

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Warum wir möglichst abgedunkelt schlafen sollten

Nur wer gut schläft, ist körperlich und geistig fit. Dazu braucht es ein vollständig abgedunkeltes Schlafzimmer, wie immer mehr Studien zeigen.

Dass ausreichend ungestörter Schlaf eine Voraussetzung für unsere Gesundheit darstellt, ist unbestritten. Es mehren sich aber auch die Hinweise, dass etwas von vielen kaum Beachtetes die Qualität des Schlafes nachhaltig beeinflussen kann: Licht im Schlafzimmer.

Auswirkungen von Licht im Schlafzimmer

Gerade erst haben japanische Forscher ein neues Detail zu unserem Wissen in diesem Punkt hinzugefügt: Bei mehr als 800 älteren Personen haben sie die Intensität des im Schlafzimmer nachts vorherrschenden Lichts gemessen; einige Jahre später befragten sie die Teilnehmer nach Änderungen ihres Wohlbefindens. Es zeigte sich, dass jene Senioren häufiger depressive Symptome entwickelten, in deren Schlafzimmern es nachts 5 Lux oder heller war. (Zum Lesen eines Buchs sind 10 bis 15 Lux notwendig.)

Die Auswirkungen: Nicht nur ein gestörter Schlaf

Das Ergebnis reiht sich ein in andere Studien zum Thema «Licht in der Nacht». Die erwähnte Forschergruppe hat etwa bei älteren Menschen, die unter Licht schlafen, auch eine stärkere Verkalkung der Halsschlagader und höhere nächtliche Blutdruckwerte festgestellt. Auch ein Zusammenhang mit erhöhtem Körpergewicht und Diabetes ist beschrieben. Und bei einer grossen Reihenuntersuchung an mehr als 100 000 Lehrpersonen in Kalifornien erkrankten Frauen, die unter erhöhter und von aussen erfolgter Lichtintensität schliefen, häufiger an Brustkrebs.

«Der Schlaf ist für den ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr.»

Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph (1788–1860)

Die Ursache: Der Melatoninstoffwechsel

Eine wichtige Ursache für die potenzielle Schädigung von nächtlichem Licht dürften Störungen im Melatoninstoffwechsel sein. Das Hormon steuert den Tag-Nacht-Rhythmus. Wie sehr es auch unsere Befindlichkeit beeinträchtigen kann, erleben vor allem Menschen, die Nachtschicht arbeiten, und Reisende, die nach Interkontinentalflügen einen Jetlag durchmachen.

Besonders anfällig für von Restlicht ausgelöste Schwankungen in der Melatoninproduktion sind Kinder. Bei 3- bis 5-Jährigen gingen die Werte durch Restbeleuchtung im Schlafzimmer um bis zu 88 Prozent zurück. Die Folgen sind noch nicht alle erkannt, doch ein komplett dunkles Schlafzimmer scheint auch bei den Jüngsten sinnvoll zu sein.

Also: Vorhänge und Läden zu, Wecker mit Leuchtziffern und andere störende Lichtquellen aus: Gute Nacht!

Mehr über Light Pollution findest du hier.

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