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Ein echt starkes Team

Wer digital weiterkommen will, muss sich auch analog neu erfinden. Atupri hat dies im Jahr 2019 mit der Gründung eines Digitalteams getan. Initiator David Baumgartner über Ziele, Erfahrungen – und einen möglichen Gewinn fürs Privatleben.

Digitalteam

David Baumgartner, wie ist die Idee entstanden, ein Digitalteam ins Leben zu rufen?
Im kleinen Team zu arbeiten, möglichst selbstorganisiert, das habe ich schon bei einem früheren Arbeitgeber kennengelernt. Und ich habe es dann bei Atupri im ganz kleinen Rahmen, zu zweit mit einem Arbeitskollegen, so gelebt. Bis Atupri ihr digitales Know-how mit der Einstellung weiterer Softwareentwickler vergrössert hat und wir dann fanden: Jetzt wäre die Gelegenheit, es im grösseren Stil anzugehen. Im Frühling 2019, nach einigem Planen und Überzeugen, sind wir dann als Team gestartet.

Worum geht es beim Digitalteam im Kern?
Wir wollen für Atupri mit guten digitalen Produkten rasch den Markt bedienen. In herkömmlichen Strukturen, mit ihren langen Entscheidprozessen und vielen involvierten Stellen, ist das nur schwer möglich. Darum arbeiten wir in unserem neunköpfigen Digitalteam selbstorganisiert, also ohne Hierarchiestufen, dafür sind wir agil und kommen schneller vorwärts.

 


«Für die Arbeit im Digitalteam braucht es viel Eigeninitiative und den Willen, etwas zu gestalten.»



Gibt es bei dieser Form der Zusammenarbeit auch Risiken?
Es geht eher darum, dass wir Risiken im Vergleich zu herkömmlicher Teamarbeit kleinhalten. Denn selbstorganisiert zu arbeiten, bedeutet ja nicht, ohne System und ohne Ziel zu arbeiten. Das Gegenteil ist der Fall. Wir arbeiten nach dem sogenannten Scrum Framework. Das ist ein anerkanntes Regelwerk, sozusagen ein Rahmen, der einem erlaubt, an grossen und komplexen Projekten im Team zu arbeiten. Und das funktioniert auch bei uns. Aber es ist klar, dass darin auch eine Herausforderung liegt. Etwa, weil wir keinen Chef haben und Entscheide nur im Team fällen. Wer nur Dienst nach Vorschrift leisten will, kommt damit natürlich nicht weit. Es braucht viel Eigeninitiative und den Willen, selbst etwas zu gestalten.

Was haben Sie mit dem Digitalteam im ersten Jahr erreicht?
Wir haben kleinere und grössere Projekte umgesetzt, etwa die Weiterentwicklung der Mobile App. Und natürlich ging es auch erst einmal darum, uns als Team zu finden, das Miteinander zu testen. Für manche war es neu, in einer selbstorganisierten Struktur zu arbeiten. Das haben wir gut gemeistert. Für 2020 geht es weiter mit spannenden Projekten. Wir wollen zum Beispiel Kundenportal und Website harmonisieren, um den Versicherten ein einheitlicheres Erlebnis zu ermöglichen. Und wir arbeiten daran, bisher analoge Prozesse zu digitalisieren, etwa den Abschluss von Zusatzversicherungen.

Was wünschen Sie sich und dem Digitalteam für die Zukunft?
Sicher, dass wir den eingeschlagenen Weg so fortsetzen können. Und vielleicht auch, dass wir zu einer Art Vorreiter für einen Kulturwandel bei Atupri werden können. Denn die Vorteile des selbstorganisierten Arbeitens könnten auch für andere Arbeitskollegen und andere Themenfelder interessant sein.

So, wie Sie heute arbeiten – kann das auch ein Rezept für andere Lebensbereiche sein?
Ja, warum nicht. Was unsere Arbeit ausmacht, ist ja das Vorankommen Schritt für Schritt, das stetige Schärfen von Zielen. Warum sollte das nicht etwas sein, das man für die Erziehung nutzen kann? Einige meiner Freunde haben schon Erfahrung damit gemacht. Und ich bin nun seit knapp einem Jahr Vater. Da ist es jetzt noch zu früh, Erwartungen an den kleinen Knirps zu stellen. Aber wir werden sehen, was die Zukunft bringt.