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Hautkrebs
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Hautkrebs: Unterschätzen Sie die Sonne nicht!

Rund 28’000 Menschen erkranken in der Schweiz jedes Jahr an Hautkrebs. So viele, wie prozentual zur Bevölkerung fast nirgendwo sonst auf der Welt! Woran das liegt, wie Sie sich schützen können und wie Sie Ihre Muttermale im Auge behalten, erfahren Sie hier.
 

  • Die Schweiz belegt im weltweiten Hautkrebs-Ranking den dritten Platz. 
     
  • Der beste Schutz sind Schatten und richtige Kleidung.
     
  • Kontrollieren Sie Haut und Muttermale regelmässig nach der ABCD-Methode.


Es ist ein trauriger Rekord: In fast keinem anderen Land erkranken, gemessen an der Bevölkerung, so viele Menschen an Hautkrebs wie in der Schweiz. Im weltweiten Hautkrebs-Index liegt die Schweiz auf dem dritten Platz – eine höhere Inzidenz haben nur Neuseeland und Australien. Von den rund 28’000 Fällen, die letztes Jahr in der Schweiz diagnostiziert wurden, waren 3’100 Menschen an schwarzem Hautkrebs erkrankt, hatten also ein sogenanntes Melanom. Bei 25’000 Fällen handelte es sich um weissen Hautkrebs, der oft als schorfige oder schuppige Hautstelle auftritt oder als kleine glänzende perlmutt- oder hautfarbene Knötchen. Insgesamt hat sich die Zahl der Neuerkrankungen hierzulande in den letzten 30 Jahren verdoppelt. Die gute Nachricht ist aber auch: Obwohl die Schweiz überdurchschnittlich viele Hautkrebsfälle hat, sind die Überlebenschancen mit 90,4 Prozent nirgendwo sonst so hoch wie hier. Dabei ist Vorsorge das A und O

Warum ist Hautkrebs in der Schweiz so häufig?

Hautkrebs wird durch mehrere Faktoren begünstigt, das grösste Risiko ist jedoch die UV-Strahlung. Je länger Sie sich ungeschützt in der Sonne aufhalten und je heller Ihr Hauttyp ist, desto höher ist Ihr Hautkrebsrisiko. Doch obwohl sich über 80 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer laut einer Umfrage eher einem hellen oder sehr hellen Hauttyp zuordnen, gehen nur 30 Prozent regelmässig mit Sonnenschutz aus dem Haus. Verhältnismässig viele Schweizerinnen und Schweizer verbringen zudem ihre Ferien am Strand oder in den Bergen, wo die UV-Strahlung um ein Vielfaches höher ist. Dazu kommen regelmässige Solariumbesuche und die Arbeit im Freien, etwa auf dem Bau. Und nicht zuletzt nimmt die UV-Strahlung durch den Klimawandel auch in der Schweiz weiter zu. 

Prüfen Sie Ihre Hautkrebs-Risiken:

  • Aufenthalt in der Sonne: Eine starke UV-Strahlung mit vielen Sonnenbränden begünstigt schwarzen Hautkrebs. Weisser Hautkrebs wird hingegen eher durch die Häufigkeit des Sonnenbades gefördert: nicht (nur) die Intensität der einzelnen Sonnenexposition ist hier ausschlaggebend, sondern vor allem die im Laufe des Lebens angesammelte Strahlendosis.
     
  • Besuche im Solarium: Nicht nur die Sonne sorgt für eine hohe UV-Strahlung: Wer einmal pro Monat ins Solarium geht, erhöht sein Hautkrebsrisiko um 75 Prozent. 
     
  • Hauttyp: Grundsätzlich gilt, je heller die Haut, desto höher das Hautkrebsrisiko. 
     
  • Pigmentflecken (Leberflecken/Muttermale): Menschen mit vielen Leberflecken sind stärker gefährdet, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken. 
     
  • Vorerkrankungen: Für Menschen, die bereits Hautkrebs hatten oder Fälle von Hautkrebs in der Familie haben, besteht ein erhöhtes Risiko.
     
  • Beruf: Wer sich beruflich viel im Freien aufhält, ist eher gefährdet, Hautkrebs zu bekommen. Die Suva zählt aktuell rund 1’000 berufsbedingte Hautkrebserkrankungen pro Jahr.
     

Risikopersonen sollten ihre Haut regelmässig auf Veränderungen untersuchen und sich von einer Hausärztin oder einem Dermatologen beraten lassen.

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Frau beim Eincremen des Gesichts mit Sonnencreme
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Eincremen, auch im Winter!

Sich nicht zu lange an der Sonne aufzuhalten, ist die beste Hautkrebsprävention. Viele Menschen möchten im Sommer aber nur eines: möglichst braun werden. Leider ist die «gesunde Bräune» ein Mythos. Die Haut bräunt sich als Reaktion auf die UV-Strahlung, vor der sie sich zu schützen versucht. Die Strahlung schädigt unsere DNA und zerstört Zellen – und das nicht erst beim Sonnenbrand! Kann der Körper die Schäden nicht mehr reparieren, besteht das Risiko, dass sich Krebszellen bilden. 

Vor allem Stirn, Nase, Lippen und Ohren sind der UV-Strahlung am häufigsten ausgesetzt. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal für längere Zeit nach draussen gehen! Mit Sonnencreme können Sie sich schützen, aber Vorsicht: Auch ein hoher Lichtschutzfaktor ist kein Freipass für lange Aufenthalte in der Sonne. Schatten und lange Kleider sind grundsätzlich der beste Schutz.

Generell neigen wir dazu, die Wirkung der Sonne zu unterschätzen: Ist es draussen kühl und grau, denken wir nicht an eine mögliche Strahlung. Doch auch bei bedecktem Himmel dringen bis zu 80 Prozent der UV-Strahlen durch. Deshalb sollten Sie nicht nur in Ihren Strandferien für ausreichenden Sonnenschutz sorgen, sondern auch im Alltag. Besondere Vorsicht gilt zudem in den Bergen. Dort ist die UV-Strahlung, bedingt durch die Höhe, stärker. Schützen Sie sich beim Wandern mit langer Kleidung, Hut und Sonnenbrille. Cremen Sie Gesicht, Hände und Arme regelmässig ein und machen Sie Pausen im Schatten. Liegt Schnee, wird die UV-Strahlung zusätzlich reflektiert – ihre Wirkung ist dann fast doppelt so stark! Tragen Sie deshalb auch auf der Skipiste unbedingt Sonnenbrille und Sonnencreme

 

So beugen Sie Hautkrebs vor:

 

  • Meiden Sie die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr. Halten Sie sich in dieser Zeit im Schatten auf.
     
  • Verzichten Sie auf Solariumbesuche.
     
  • Schützen Sie sich mit langer Kleidung, Hut und Sonnenbrille vor UV-Bestrahlung.
     
  • Benutzen Sie Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor und cremen Sie nach – auch bei schlechtem Wetter! 
     
  • Zeigen Sie auffällige Muttermale so früh wie möglich Ihrer Hausärztin oder einem Dermatologen.
     
  • Sonnenschutz bei Kindern: Kinder brauchen besonderen Schutz, da ihre Haut  empfindlicher ist als diejenige von Erwachsenen. Für sie gilt bei viel Sonne: Ab in den Schatten!
     

Die UV-Strahlung im Blick: Meteo Schweiz erstellt täglich eine Prognose für den UV-Index in verschiedenen Regionen und Höhenlagen, die Ihnen bei der Orientierung hilft:  www.uv-index.ch

 

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Hautveränderungen ernst nehmen

Hautkrebs kann in zwei Formen auftreten: als weisser Hautkrebs und als schwarzer Hautkrebs (Melanom). Heller Hautkrebs bildet selten Metastasen, tritt aber häufiger auf. Das Melanom wiederum ist seltener, bildet aber häufiger Metastasen. Es wird oft auch erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. 

Das können Sie tun, um Hautkrebs frühzeitig zu erkennen:

  • Untersuchen Sie Ihre Haut regelmässig und aufmerksam. 
     
  • Entdecken Sie eine Veränderung, zeigen Sie diese Ihrer Hausärztin oder Ihrem Dermatologen.
     
  • Die Ärztin oder der Arzt stellt fest, ob die Hautveränderung gutartig ist oder ob es sich um Hautkrebs handelt. Dazu wird in den meisten Fällen Gewebe entnommen und im Labor untersucht.

Weissen Hautkrebs erkennen

Beim weissen Hautkrebs treten zunächst keine stärkeren Beschwerden auf. Erst ab einer gewissen Grösse machen sich Symptome bemerkbar: Dann bilden die Haut Schuppen, blutet oder verursacht Schmerzen. Trotzdem kann weisser Hautkrebs bereits in einem früheren Stadium erkannt werden: Sichtbar ist er meistens schon, bevor die Symptome auftreten. Wenn Sie bei sich eine anhaltende Hautveränderung feststellen, sollten Sie diese unbedingt untersuchen lassen. Handelt es sich um weissen Hautkrebs, wird zwischen zwei Arten unterschieden: Dem Basalzellkarzinom und dem Spinalzellkarzinom. 

Diese Warnzeichen sollten Sie beachten:

  • schorfige oder schuppige Hautstellen, die über Wochen nicht abheilen
     
  • kleine glänzende perlmutt- oder hautfarbene Knötchen
     
  • rötliche Stellen mit einem perlenschnurartigen Randsaum
     
  • narbige Hautveränderung

Ein Basalzellkarzinom zeigt sich anfangs als kleiner Knoten oder als Verhärtung an Nase, Lippen, Ohren, Stirn, Kopfhaut oder Handrücken. Es steht leicht aus der Haut hervor, glänzt ein wenig und ist oft von feinen Äderchen durchzogen. Eindeutige Symptome für ein fortgeschrittenes Basaliom sind nässende, schlecht bis gar nicht heilende Stellen, empfindliche Verkrustungen, die rasch bluten, und feste Verhornungen.
Auch das Spinalzellkarzinom steht meistens leicht aus der Haut hervor und ist von Schuppen und Krusten bedeckt. Häufig sind Gesicht, Glatze oder Handrücken betroffen. Die Symptome ähneln jenen des Basalzellkarzinoms: schlecht heilende, krustige Hautstellen, die nässen und schnell bluten.


Schwarzen Hautkrebs erkennen

Der schwarze Hautkrebs ist die seltenere, aber oft aggressivere Form von Hautkrebs. Immer häufiger tritt er auch bei jüngeren Menschen auf. Fast ein Viertel der an einem Melanom erkrankten Personen sind zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50.

Zu Beginn sieht ein Melanom aus wie ein unregelmässiges Muttermal: es handelt sich um einen flachen oder hervorstehenden Fleck, der oft dunkelbraun oder schwarz ist. Er kann aber auch grau, rötlich oder bläulich-violett gefärbt sein. Meistens sind die Ränder unregelmässig, der Fleck ist nicht scharf von der übrigen Haut abgegrenzt. Wenn das Melanom schnell wächst, kann es wie ein Blutschwamm leicht zu bluten beginnen.

Diese Warnzeichen sollten Sie beachten:

  • Veränderung der Form, Farbe und Grösse des Flecks
     
  • roter Rand entlang des Flecks 
     
  • Juckreiz und spontanes Bluten bei der betroffenen Stelle
     
  • schlechte Wundheilung

Ein Melanom entwickelt sich oft über mehrere Monate oder Jahre hinweg. In frühen Stadien verursacht es kaum Beschwerden. Vor allem Menschen mit einem erhöhten Hautkrebsrisiko sollten ihre Haut deshalb regelmässig nach Veränderungen absuchen. 

Muttermal-Check: So funktioniert’s

Rund ein Drittel aller Melanome entsteht aus Muttermalen. Wenn sich ein Muttermal in seiner Form und Farbe deutlich von den anderen unterscheidet oder sich verändert, sollten Sie es untersuchen lassen. Kontrollieren Sie Ihre Haut unbedingt regelmässig und aufmerksam! Orientieren Sie sich dabei an der ABCD-Regel:

Hautkrebs Grafik
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Hautkrebs behandeln

Hautkrebs wird in der Regel durch einen Eingriff entfernt. Bei schwarzem Hautkrebs, der Metastasen gebildet hat, folgt oft eine medikamentöse Therapie und/oder eine Strahlentherapie, dabei können auch mehrere Therapieformen kombiniert werden. Die Ärztinnen und Ärzte stimmen die Behandlung des Hautkrebses individuell auf den Befund und die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten ab. 


Quellen: Krebsliga Schweiz, derma.swiss, derma.plus, beobachter.ch, Hirslanden, Deutsche Krebsgesellschaft, Suva, Universitätsspital Zürich

 

 

Hautkrebsvorsorge: Das müssen Sie wissen

Kontrollieren Sie Ihre Haut regelmässig auf Veränderungen. Unabhängig von Ihrem Alter sollten Sie Ihre Muttermale ausserdem regelmässig von Ihrem Hausarzt oder einer Dermatologin kontrollieren lassen.

 

Was bezahlt die Grundversicherung?

Wenn ein erhöhtes familiäres Risiko für Hautkrebs (Melanom) besteht, übernimmt die Grundversicherung die Kosten für die Hautkrebsvorsorge bei Ihrem Hausarzt oder der Dermatologin. 

Welche Check-ups bezahlt Ihre Atupri-Zusatzversicherung?

Die Zusatzversicherungen Atupri Basic und Mivita beteiligen sich an der Hautkrebsvorsorge, wenn die Grundversicherung nicht für die Kosten aufkommt. Mit der Zusatzversicherung Mivita erhalten Sie 90 Prozent der Kosten (bis zu CHF 300 pro Jahr) zurückerstattet. Die Zusatzversicherung Atupri Basic übernimmt 90 Prozent der Kosten (bis zu CHF 200 pro Jahr). 

Grundsätzlich profitieren Sie mit einer Atupri-Zusatzversicherung von einer Kostenbeteiligung an: 

  • Check-ups, die von der Grundversicherung nicht übernommen werden.
     
  • verschiedene andere Präventionsmassnahmen (z.B. Fitnessabonnement).
     
  • der gynäkologischen Untersuchung (die Grundversicherung bezahlt alle 3 Jahre, dazwischen decken unsere Zusatzversicherungen die Kosten). 

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