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Mann bei einem Arztbesuch
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Prostata- und Hodenkrebs: Wie man(n) richtig vorsorgt

Sehen Sie im November überall Schnäuze? Das hat einen Grund! 2003 riefen die Brüder Adam und Travis Garone mit ihren Freunden den «Movember» ins Leben. Das «Mo» steht für «Moustache» (Schnauz). Er soll helfen, das Thema Männergesundheit sichtbar zu machen. Seither lassen – immer im November – Millionen Männer auf der ganzen Welt ihren Rasierer im Schrank und setzen damit ein Zeichen gegen Prostata- und Hodenkrebs. Mit jährlich 7’100 Fällen ist Prostatakrebs die am häufigsten diagnostizierte Krebsart bei Männern in der Schweiz – und nach Lungenkrebs die tödlichste. 
 

 

  • Prostatakrebs: Beschreibung, Symptome, Diagnose, Behandlung.
     
  • Hodenkrebs: Warnzeichen, Selbstuntersuchung, Diagnose, Behandlung.
     
  • Kostenübernahme für Vorsorgeuntersuchungen durch Atupri.

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Was tut die Prostata?

Die Prostata ist eine kleine, eiförmige Drüse, die sich im Schambein unterhalb der Blase befindet. Sie verläuft durch die Harnröhre und ist Teil des Kontinenzmechanismus, der dafür sorgt, dass Urin willentlich zurückgehalten werden kann. Auch im männlichen Fortpflanzungssystem spielt die Prostata eine zentrale Rolle: Sie produziert einen Teil der Samenflüssigkeit, die nötig ist, um die Spermien zu transportieren.  

Die Grösse der Prostata verändert sich mit dem Alter. Während sie bei jungen Männern etwa so gross wie eine Mandel  ist, wächst sie im Laufe der Zeit auf die Grösse einer Orange an. Der Grund dafür ist ein hormonelles Ungleichgewicht, das ganz natürlich ist und ab dem 40. Lebensjahr einsetzt, wenn der Körper die Testosteronproduktion senkt und die Östrogenproduktion erhöht. Das erklärt auch, warum 60 Prozent der Prostatakrebs-Patienten zum Zeitpunkt der Diagnose älter sind als 70. Und warum die Hälfte aller Männer ab 85 Jahren an Prostatakrebs erkrankt sind. 

Welche Symptome bei Prostatakrebs?

In den meisten Fällen entwickelt sich Prostatakrebs über längere Zeit, ohne dass sich Anzeichen bemerkbar machen. Oft wird der Krebs erst bei einer Routineuntersuchung entdeckt. Umso wichtiger ist es deshalb, dass Sie spätestens ab 50 alle zwei Jahre zum Check-up gehen. Bei Risikofaktoren – wie Prostatakrebs in der Familie – sollten Sie sich hingegen schon früher regelmässig untersuchen lassen und mit einem Spezialisten über eine individuelle Betreuung sprechen. 

Bei folgenden Symptomen sollten Sie möglichst rasch zum Facharzt, Hausarzt oder Urologen: 

  • schwacher oder tröpfchenweiser Harnstrahl
     
  • häufiger Harndrang (vor allem nachts)
     
  • Blasenschwäche  
     
  • das Gefühl, die Blase nicht vollständig entleert zu haben
     
  • Blut im Urin oder im Sperma 
     
  • Schmerzen beim Urinieren oder bei der Ejakulation
     
  • Erektionsstörung
     

Zur Untersuchung auf Prostatakrebs gibt es zwei Methoden: die rektale Untersuchung der Prostata oder eine Blutuntersuchung, bei der der PSA-Wert (Prostata-spezifisches Antigen) gemessen wird. Dabei handelt es sich um ein Protein, das von den Zellen der Prostata abgesondert wird und das Vorhandensein von Krebszellen nachweisen kann.

Früh genug entdeckt, lässt sich Prostatakrebs in der Regel gut behandeln.  Zur genaueren Diagnose können Fachärztinnen und -ärzte auch eine Kernspintomografie oder eine Biopsie durchführen, bei der mit einer feinen Nadel mehrere Gewebeproben aus der Prostata entnommen werden. Dieses Verfahren wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt. 

Was ist Hodenkrebs?

Anders als Prostatakrebs trifft Hodenkrebs vor allem jüngere Männer: Jedes Jahr werden in der Schweiz 440 Fälle von Hodenkrebs diagnostiziert, die Patienten sind in der Regel zwischen 20 und 40 jährig. Daher ist es wichtig, diese jüngere Bevölkerungsgruppe, die oft weniger empfänglich ist für Präventionskampagnen, für die Früherkennung  zu sensibilisieren. Denn auch wenn Hodenkrebs zu Beginn oft keine Schmerzen verursacht und in den meisten Fällen nur einer der Hoden betroffen ist, lässt sich die Krankheit schon in einem frühen Stadium entdecken– wenn man(n) genügend gut hinschaut. 

Die Warnzeichen für Hodenkrebs sind:
 

  • Auftreten einer tastbaren, oft schmerzfreien Vergrösserung, Schwellung oder Verhärtung im Hoden
     
  • Ziehen, Spannungs- oder Schweregefühl im Hoden oder in der Leistengegend 
     
  • Schmerzen im Hoden, im Unterbauch oder im Hodensack 
     
  • Schwellung oder Schmerzen in der Brust
     

Obwohl die Heilungschancen auch in einem fortgeschrittenen Stadium sehr gut sind, sollten Männern zwischen 14 und 45 Jahren ihre Hoden einmal im Monat abtasten. Idealerweise nach dem Duschen oder Baden und im Stehen. So fallen Ihnen mögliche Veränderungen frühzeitig auf.

Bei verdächtigen Symptomen sollten Sie sich so schnell wie möglich an einen Urologen wenden, um weitere Untersuchungen durchführen zu lassen. Dazu gehören Ultraschall, Computertomographie oder eine Biopsie.

Weil Bilder mehr sagen als tausend Worte, finden Sie hier ein kurzes Video, das Ihnen zeigt, wie Sie Ihre Hoden richtig abtasten:

 

(Quelle: Hirslanden)
 

 

Welche Check-ups bezahlt die Grundversicherung?


Bei Männern:

  • Die Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs.  

Bei Frauen:

  • Die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung alle 3 Jahre inklusive Krebsabstrich
  • Die Mammografie wird bei einem erhöhten Brustkrebsrisiko übernommen.

Bei Männern und Frauen:

  • Koloskopien bei erhöhtem Risiko für familiären Darmkrebs
  • Alle Atupri-Versicherten erhalten ausserdem einen Rabatt von 15 Prozent auf das Standardpaket einer Rikai-Blutanalyse. 

 

Welche Check-ups bezahlt Ihre Atupri-Zusatzversicherung?


Die Zusatzversicherungen Atupri Basic und Mivita beteiligen sich an:

  • Check-ups, die von der Grundversicherung nicht übernommen werden.
  • verschiedene andere Präventionsmassnahmen (z.B. Beitrag ans Fitnessabonnement).
  • der gynäkologischen Untersuchung (die Grundversicherung bezahlt alle 3 Jahre, dazwischen deckt unsere Zusatzversicherung die Kosten).
  • Atupri Basic übernimmt 90% der Kosten für eine Rikai-Blutanalyse. 

Mit den Zusatzversicherungen Mivita und Atupri Basic erhalten Sie 90 Prozent der Kosten (bis zu CHF 200 pro Jahr) zurückerstattet. 

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