Notaufnahme – ja oder nein?

Seit dem Fachkräfte- und Ärztemangel hat sich die Situation in den Notfallstationen der Schweiz zugespitzt. Einerseits fehlt Personal, andererseits nehmen die Konsultationen stark zu, da in vielen Regionen der Schweiz die medizinische Grundversorgung nicht oder nur unzureichend sichergestellt ist. Fehlende Hausärzte oder Kinderärztinnen bewirken, dass auch Bagatellverletzungen auf dem Notfall landen. Das Personal hat alle Hände voll zu tun, meist zu viel.

Wann auf den Notfall?

Ausschlaggebend sind die Schwere und Dringlichkeit der Symptome. In den folgenden Fällen sollten Sie sofort die Notaufnahme aufsuchen oder den Notruf unter der Nummer 144 wählen:

• Lebensbedrohliche Zustände: Bei schwerer Atemnot, starken Brustschmerzen, starken Blutungen, Bewusstlosigkeit oder Verdacht auf Schlaganfall oder Herzinfarkt. 
   
• Schwere Verletzungen: Bei Knochenbrüchen, starken Verbrennungen, tiefen Schnittwunden oder Verletzungen nach einem schweren Unfall.
   
• Akute und starke Schmerzen: Bei plötzlichen Schmerzen, die nicht nachlassen oder nicht mit den üblichen Schmerzmitteln behandelt werden können.
   
• Akute neurologische Symptome: Bei plötzlichem Verlust des Sehvermögens, plötzliche Schwäche oder Taubheit auf einer Körperseite, Verwirrtheit, Krampfanfälle oder starken Kopfschmerzen.
   
• Schwere allergische Reaktionen: Wenn eine schwere allergische Reaktion zu Atemnot, Schwellungen im Gesicht oder Hals, starkem Juckreiz oder Bewusstseinsverlust führt.
   

Alternativen: ambulante Versorgungszentren oder Ärztezentren

Kleinere Schnitte, Prellungen oder Erkältungssymptome können in der Regel in einer Hausarztpraxis, einem Ärztezentrum oder einem ambulanten Versorgungszentrum behandelt werden. Bei Unsicherheit oder Fragen zu Symptomen können Sie zur Ersteinschätzung die Atupri Medgate App nutzen oder telefonisch mit einem Spital Kontakt aufnehmen.