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Mann mit Koffer
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Reiseimpfungen – eine Übersicht

Schweizerinnen und Schweizer sind sehr reisefreudig und es zieht uns in die entlegensten Winkel. Während in Europa viele Krankheiten ausgerottet sind, sorgen in Amerika, Afrika oder Asien Krankheitserreger immer wieder für Ansteckungen mit Malaria, Gelbfieber oder Typhus. Bereiten Sie sich und Ihr Immunsystem auf die Fernreise vor und verabreden Sie frühzeitig einen Termin in Ihrer Arztpraxis oder beim Tropeninstitut, damit Sie die entsprechenden Impfungen und Auffrischungen rechtzeitig machen lassen können.

 

  • Informieren Sie sich frühzeitig über die notwendigen Impfungen für Ihr Reiseland.
     
  • Hier finden Sie eine Zusammenstellung der gängigsten Reiseimpfungen: Healthytravel
     
  • Einreisebestimmungen können sich rasch ändern, halten Sie sich auf dem Laufenden.
     
  • Atupri Basic übernimmt 90 Prozent  der Kosten für Reiseimpfungen.

 

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Muss man sich impfen lassen?

In den meisten Fällen besteht keine Impfpflicht, es sei denn, das Gastland verlangt ausdrücklich danach, wie das zum Beispiel während der Coronavirus-Pandemie der Fall war. Einen Nachweis brauchen zum Beispiel Reisende  in Länder, in denen Gelbfieber noch epidemisch ist – zum Beispiel in der Region Subsahara Afrika oder im Amazonasbecken. 

In allen anderen Fällen hängen die Impfempfehlungen von Ihrem Gesundheitszustand, dem Reiseland und der Art Ihrer Reise ab. Zentral dabei sind die folgenden Fragen:

  • Wie ist die aktuelle Situation des Reiselandes? Liegt vor Ort einen Epidemiegefahr vor, wie sind die Hygienestandards vor Ort, wie sieht es mit der Qualität der medizinischen Infrastruktur aus?
  • Werden Sie eher viel reisen, bei Einheimischen übernachten oder in Hotels mit hohem Standard verweilen? Sind Sie nur ein paar Tage unterwegs oder mehrere Wochen oder Monate? 
  • Wie steht es um Ihr Alter, um Vorerkrankungen, laufende Behandlungen, Allergien, Schwangerschaft oder Ihr Immunsystem?

 

Welche Impfungen sollte ich vor meiner Reise einplanen?

Die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfehlen Reisenden eine Impfung beziehungsweise Auffrischungsimpfung oder eine prophylaktische Behandlung gegen die folgenden Viren und Krankheiten (Stand: Juni 2023):

  • Die Kombi-Impfung gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten wird in Hochrisikogebieten empfohlen, dazu zählen China und Indien (Diphtherie) und China, Demokratische Republik Kongo, Indien, Russland, USA und Jemen (Keuchhusten) . Die Impfung wird in der Schweiz Säuglingen verabreicht, muss aber regelmässig aufgefrischt werden, das heisst alle 20 Jahre (mit 25, 45 und 65 Jahren) und dann alle 10 Jahre nach dem 65. Lebensjahr. Reisenden in Epidemiegebiete wird eine häufigere Auffrischung empfohlen und zwar mindestens alle 10 Jahre.
  • Eine Polio-Impfung ist für Reisende nach Afghanistan, Äthiopien, Kenia, Somalia, Syrien, Nigeria oder Pakistan vorgeschrieben und muss im internationalen Impfausweis dokumentiert sein. Die Impfung muss spätestens vier Wochen vor der Einreise in das Gastland stattfinden. Eine Auffrischungsdosis alle 10 Jahre wird Reisenden nach Indonesien, Madagaskar, Mosambik und in die Demokratische Republik Kongo nahegelegt. 
  • Die Kombi-Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken wird Reisenden nach Indonesien, Südafrika, Nepal und Paraguay empfohlen, da diese Länder derzeit mit einem Masernausbruch zu kämpfen haben. Diese Impfung wird in der Schweiz Säuglingen verabreicht und muss nicht aufgefrischt werden.
  • Hepatitis A kommt häufig in Entwicklungsländern mit schlechten sanitären Bedingungen und schlechter Hygiene vor. Wenn Sie die Impfung als Baby erhalten haben, können Sie jederzeit eine Auffrischung machen. Nach zwei Dosen bietet Ihnen der Impfstoff eine 99-prozentige Immunität.
  • Laut der WHO reicht eine einmalige Dosis gegen Gelbfieber aus, um lebenslang geschützt zu sein. Hier finden Sie die WHO-Liste der Risikoländer und der Länder, aus denen man zwingend einen Impfnachweis vorlegen muss.
    • Achtung: Nur Reiseimpfzentren und wenige Arztpraxen dürfen den Impfstoff gegen Gelbfieber verabreichen. Hier finden Sie eine Liste pro Kanton
  • Bei Reisen in diese Länder wird die Gelbfieber-Impfung empfohlen:
    • Lateinamerika: Brasilien, Ecuador, Französisch-Guayana, Kolumbien, Panama, Paraguay, Peru, Suriname, Trinidad und Tobago, Venezuela.
    • Afrika: Kamerun, Elfenbeinküste, Gabun, Ghana, Kenia, Niger, Nigeria, Uganda, Zentralafrikanische Republik, Republik Kongo, Demokratische Republik Kongo, Sierra Leone, Tschad.
  • Eine Auffrischung der Tollwut-Impfung wird  Reisenden nach Thailand, Indien, Vietnam, Sri Lanka, Nepal, Bangladesch und die Länder im tropischen Afrika empfohlen. Die Wirksamkeit der Tollwutimpfung liegt bei nahezu 100 %, wenn unmittelbar nach einem verdächtigen Biss zwei weitere Dosen verabreicht werden.
     
  • Eine Schutzimpfung gegen Typhus wird drei Wochen vor der Abreise in ein warmes Land mit niedrigem Hygienestandard empfohlen (insbesondere in Afrika und Indien). Die Schutzwirkung des Impfstoffs hält drei Jahre an und die Schutzrate in Endemiegebieten beträgt 60 Prozent.
     
  • Einen Impfstoff gegen Malaria gibt es nicht, aber eine medikamentöse Prophylaxe, die beim Aufenthalt in einem Endemiegebiet empfohlen wird: Weltmalariakarte (Schweizerische Gesellschaft für Tropen- und Reisemedizin). Kontaktieren Sie Ihre Arztpraxis rechtzeitig, um bei Bedarf sechs bis acht Wochen vor der Abreise die Prophylaxe zu beginnen.

 

Wo kann ich mich informieren?

Alle Empfehlungen für Reisende finden Sie auf Healthytravel und den Seiten des BAG

Gut zu wissen: Impfungen für Reisende werden nicht von der Grundversicherung übernommen. Die neue Zusatzversicherung Atupri Basic übernimmt hingegen 90 Prozent der Kosten.


Planen Sie eine Auslandsreise? Informieren Sie sich mindestens drei Monate vor der Abreise über empfohlene Impfungen für Ihr Reiseland.

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