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Rückenschmerzen was hilft
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Was hilft bei Rückenschmerzen?

Rückenschmerzen betreffen rund jeden vierten Schweizer. Rund 80 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer haben mindestens ein Mal pro Jahr Rückenweh.

Die Erkrankung des Bewegungsapparates setzt sich grösstenteils aus chronischen Rückenschmerzen und rheumatischen Erkrankungen zusammen. Die jährlichen Gesundheitskosten dieser Beschwerden belaufen sich auf 8,7 Milliarden Franken. So sind im Vergleich nur noch die Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 10,4 Milliarden pro Jahr teurer*.

Zu 85% haben Rückenschmerzen keine keine klare Ursache. Man nennt sie daher unspezifische Rückenschmerzen und vermutet Ursachen wie z.B. Muskelverspannungen und Fehlbelastungen. Auch werden unspezifische Rückenschmerzen auch mit den Faszien (dem Bindegewebe) in Verbindung gebracht, Kreuzschmerzen beispielsweise mit der Lendenfaszie.

Nur 15% der Rückenschmerzen haben eine spezifische Ursache wie z.B. einen Bandscheibenvorfall (Diskushernie) oder eine Spinalkanalverengung. In diesen Fällen ist eine Entzündung, Abnützung oder das Einengen des Nervens der primäre Grund für die Beschwerden. Bei einem Bandscheibenvorfall drückt ein herausgequetschtes Stück der Bandscheibe auf einen Nerv. Derselbe Schmerzreiz kann von Abnützungen und Verkalkungen der Wirbelsäule herrühren, wenn sie den Spinalkanal verengen und dadurch auf einen Nerv drücken.

Seltenere Ursachen von Rückenschmerzen sind Entzündungen innerer Organe (wie des Rippenfells, der Bauchspeichedrüse, von Magen und Darm), Morbus Bechterew und andere Formen entzündlichen Rheumas, ferner Stoffwechselerkrankungen, Infektionen und Wirbelbrüche aufgrund einer Osteoporose oder Tumore.**

Häufige Ursache: Bürojob

44 Prozent der Menschen mit Bürojob haben mindestens einmal pro Woche Rückenschmerzen. Der Grund dafür ist in vielen Fällen die überwiegend einseitige Arbeitshaltung, die dazu führen kann, dass die Muskulatur des Bewegungsapparats verkümmert.

Was hilft gegen die Schmerzen?

Das beste Mittel bei unspezifischen Beschwerden ist: In Bewegung bleiben. Mit verschiedenen Therapien und Bewegungsprogrammen kann die Rückengesundheit verbessert werden:

  • Bewegungsprogramme wie z.B. Yoga, Pilates, Antara, Faszientraining (-yoga/-pilates), Schwimmen und auch Nordic Walking helfen, den gesamten Bewegungsapparat in Schwung zu halten. Nicht zu vergessen alles, was die inneren und skelettnahen Muskeln stärkt, vor allem auch Beckenbodentraining – auch für Männer!
  • Spezifische Therapien können ebenfalls helfen: Physiotherapie (aktiv und passiv), Osteopathie, Chiropraktik, Shiatsu und weiteres. Finde zusammen mit deinem Arzt das Programm, das dir gegen den Schmerz hilft.
Zurückhaltung mit Medikamenten

Wenn Rückenschmerzen nicht innert Wochenfrist abklingen, ist es besser, mit dem Arzt auf Ursachensuche zu gehen, als «einfach so» auf unbestimmte Zeit Schmerzmittel einzunehmen. Bei ausstrahlenden Schmerzen sowie Stuhl- und Harninkontinenz muss dringend ein Arzt aufgesucht werden. Wenn es sich um etwas Ernsteres handelt, wird er zusammen mit dir entsprechende Massnahmen ergreifen.

 

* Aargauer Zeitung
** Rheumaliga

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