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Stressabbau durch Sport
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Die Kampfansage gegen Stress.

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Stressabbau durch Sport

Der Puls steigt, die Muskulatur spannt sich an, die Atmung wird schneller und das Herz-Kreislauf-System läuft auf Hochtouren. Zu diesen physischen Reaktionen kommt noch ein Hormon Cocktail aus Adrenalin, Insulin, Cortisol und Noradrenalin hinzu. Eine Reaktionskette, die unseren Körper auf 100% Leistungsfähigkeit einstellt, um jede Herausforderung erfolgreich zu bewältigen.

Diese Reaktionskette sicherte unseren Vorfahren das Überleben. Sie hielt sie in voller Alarmbereitschaft, bereit zur Flucht oder zum Kampf. Diese biologischen Stressreaktionen haben die Zeit überlebt, die Verhaltensweisen zum Stressabbau hingegen haben sich merklich geändert. In der heutigen Zeit kommt es selten vor, dass ein schweisstreibender Kampf oder ein Sprint zur Flucht vor grossen Tieren die Anspannung, die Energie und die ausgeschütteten Stresshormone abbaut – im Gegenteil. Passive Methoden wie Fernsehen, Essen oder der Konsum von anderen Genuss- sowie Suchtmittel sollen uns helfen, zur Ruhe zu kommen.

Der Vorteil von Bewegung

Bewegung zum Stressabbau hat gegenüber den inaktiven Varianten den Vorteil, dass die bereitgestellte Energie und die ausgeschütteten Stresshormone besser abgebaut werden. Der Körper empfindet passive Rituale zwar als Entlastung und Entspannung. Er fährt Atmung, Blutdruck und Herzschlag runter. Der Alarmzustand wird jedoch nur bedingt gelöst, da die Muskulatur weiterhin unter Spannung steht und die Stresshormone immer noch im Körper zirkulieren. Erst durch Bewegung werden Hormone (Endorphine und Serotonin) produziert, welche die Stresshormone neutralisieren und für ein inneres Gleichgewicht sorgen. Bleibt die hormonelle Balance gestört, verhindern Cortisol und Co. die Produktion von Hormonen, die für Wohlbefinden sorgen.

Die richtige Portion zum Wohlbefinden

Bewegung und Sport greifen aber nicht erst beim Stressabbau ein. Studien belegen, dass Sport auch zur Stressprävention einen wichtigen Beitrag leistet. Doch egal ob Aktivität zum Stressabbau oder zur Stressregulation genutzt wird: Wichtig ist nicht die Sportart an sich, wichtig ist, dass das Sportprogramm nicht für zusätzlichen subjektiven Stress sorgt. Mit anderen Worte sollen die Reize so gewählt werden, dass sie motivierend sind und nicht ungern absolviert werden. Um herauszufinden, welche Sportarten zu dir passen, hat die Universität Bern einen Online Fragebogen zur Erkennung deines Sporttypen entwickelt.

Eine weitere Erkenntnis aus der Wissenschaft zeigt, dass die Intensität der Bewegung je nach Person unterschiedliche Effekte haben kann. Ob nun intensive oder eher leichte Anstrengung der Schlüssel zur inneren Balance ist, variiert von Person zu Person. Das musst du ausprobieren.

 

Quellen:
Reinhard Fuchs, Wolfang Schlicht (Hrsg), Seelische Gesundheit und sportliche Aktivität, Hogrefe (2012)

Josef Beuth. Gesund durch Sport: Körper und Geist stärken. Belastungen richtig einschätzen. Verletzungen vermeiden. Haug (2008)

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