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Brustkrebs
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Abtasten – aber richtig

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3 Min.

So sorgen Sie gegen Brustkrebs vor

 

Jährlich erhalten rund 6’500 Frauen und 50 Männer in der Schweiz die Diagnose Brustkrebs. Die richtige Vorsorge kann Leben retten.

 

Abtasten, hinschauen, zur Mammografie gehen – was Sie tun können, erfahren Sie hier.

Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Sie kann jede treffen, auch wenn das Risiko einer Erkrankung ab dem 50. Lebensjahr steigt: 20 Prozent aller Patientinnen sind bei ihrer Diagnose jünger.

Doch es ist möglich, das eigene Risiko für Brustkrebs zu senken und eine Erkrankung früh genug zu erkennen. Das ist wichtig, denn: Im frühen Stadium entdeckt, lässt sich Brustkrebs besser und erfolgreicher behandeln.

 

  • Brustkrebsrisiken kennen und senken.
     
  • 1x im Monat die eigene Burst abtasten.
     
  • Bei auffälligen Veränderungen zum Arzt.


Senken Sie Ihr Krankheitsrisiko

Es gibt Risikofaktoren, die Sie nicht selbst beeinflussen können. Andere hingegen sind eng mit Ihrem Lebensstil verbunden und können aktiv vermieden oder zumindest reduziert werden. 

 

Risikofaktoren, die Sie nicht beeinflussen können:

 

  • Das Geschlecht ist der wichtigste Risikofaktor für Brustkrebs. Auch Männer erkranken an Brustkrebs, jedoch viel seltener als Frauen. 
     
  • Das Alter gehört zu den grössten Risikofaktoren. Vier von fünf Brustkrebspatientinnen sind bei der Diagnose über 50 Jahre alt.
     
  • Ist in der Familie bereits Brustkrebs aufgetreten – etwa bei der Mutter, Schwester oder Tochter – besteht ein erhöhtes Krankheitsrisiko. Bei etwa einem Viertel aller Frauen mit Brustkrebs gibt es weitere Fälle in der Familie. Nicht bei allen aber ist die Ursache genetisch bedingt: Nur in 5 bis 10 Prozent aller Fälle lässt sich eine erbliche Veranlagung nachweisen. Dazu gehört etwa eine Mutation der BRCA-Gene. Diese lässt sich mit Tests feststellen.
     
  • Die Hormone können das Brustkrebsrisiko beeinflussen. Dazu gehört etwa eine frühe erste Menstruation (vor dem 12. Geburtstag), eine späte Menopause (nach dem 55. Geburtstag), eine langfristige Einnahme von weiblichen Sexualhormonen und eine langandauernde Hormonersatztherapie in den Wechseljahren.

 

Risikofaktoren, die Sie beeinflussen können: 

 

  • Gehen Sie zu Fuss und treiben Sie Sport! Frauen, die viel in Bewegung sind, haben ein tieferes Brustkrebsrisiko.
     
  • Verzichten Sie weitgehend auf Alkohol und Nikotin. Beides erhöht das Brustkrebsrisiko. Empfohlen wird, Alkohol nur in kleinen Mengen und nicht täglich zu konsumieren und auf das Rauchen ganz zu verzichten. Übrigens: Auch Passivrauchen ist krebsfördernd. 
     
  • Essen Sie sich gesund! Schlechte Ernährung und Übergewicht erhöhen das Brustkrebsrisiko. Vermeiden Sie zu viel Fett und Zucker und achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit vielen Früchten und Gemüse.

 

Lernen Sie Ihre Brust kennen

Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Die richtige Vorsorge kann also Leben retten – und hier kommen Sie ins Spiel: 

 

  • Tasten Sie 1x im Monat Ihre Brüste ab: Das regelmässige und richtige Abtasten der Brust ist unabdingbar. Direkt nach der Periode ist der beste Zeitpunkt dafür. Lassen Sie sich von Ihrem Kalender daran erinnern!

    Wie das Abtasten richtig geht, zeigt Ihnen der “Brust-Selbstcheck” – eine App, die von Schweizer Frauenärztinnen entwickelt wurde. Auch dieses Video von Hirslanden führt Sie Schritt für Schritt durch die Untersuchung:

(Quelle: Brustkrebs | Hirslanden)
 

  • Gehen Sie zur Vorsorgeuntersuchung: Bei der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung tastet die Frauenärztin oder der Frauenarzt auch die Brüste ab. Generell wird Frauen ab dem 21. Lebensjahr empfohlen, alle zwei Jahre zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. 
     
  • Machen Sie eine Mammografie: Die Mammografie ist die wichtigste Methode, um Brustkrebs – vor allem bei älteren Frauen – frühzeitig zu erkennen. Die Krebsliga Schweiz rät ab dem 50. Lebensjahr zu regelmässigen Screenings. Auch jüngere Frauen sollten zur Mammografie, wenn in ihren Familien Fälle von Brust- oder Eierstockkrebs bekannt sind. Dasselbe gilt für Frauen unter 50, bei denen eine genetische Veranlagung das Brustkrebsrisiko erhöht.

 

In jedem Fall gilt:

Machen Sie sich mit Ihren Brüsten vertraut und achten Sie auf auffällige Veränderungen.
Diese sind oft nämlich nicht (nur) tast- sondern (auch) sichtbar:

Grafik mit möglichen Symptomen bei Brustkrebs
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(Quelle: Adobe Stock / Atupri)
 

Wann Sie zur Ärztin gehen sollten

Wenn Sie eine der folgenden Veränderungen bemerken, sollten Sie mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt sprechen:

  • Sie stellen harte, kugelförmige Knoten oder Verhärtungen in der Brust oder unter dem Arm fest.
     
  • Die Grösse, Form oder Farbe Ihrer Brust hat sich verändert.
     
  • Die Haut Ihrer Brust hat sich verändert. Dazu gehören etwa Dellen, ein Ausschlag oder Rötungen, besonders um die Brustwarze.
     
  • Aus Ihrer Brustwarze kommt Flüssigkeit, obwohl Sie nicht schwanger sind oder stillen.
     
  • Ihre Brustwarze ist entzündet oder sie hat sich auf eine andere Art verändert.
     
  • Sie stellen einen Gewichtsverlust fest, obwohl Sie nicht versuchen abzunehmen.

 

     

    Viele Veränderungen der Brust sind harmlos. Trotzdem sollten Sie ungewöhnliche Anzeichen unbedingt von der Frauenärztin oder vom Frauenarzt untersuchen lassen.

    (Quellen: Krebsliga Schweiz, Deutsche Krebsgesellschaft)

     

     

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    Zuzana Markova, 20.01.2021, 22:18 Uhr
    Guten Tag Ich möchte gerne Info darüber ab wann präventiv übernimmt die kosten Atupri für eine Mammografie. Danke
    Atupri Gesundheitsversicherung, 27.01.2021, 14:05 Uhr
    Guten Tag Frau Markova, vielen Dank für Ihre Anfrage. Atupri übernimmt die Kosten für eine Mammografie wie folgt: Die Grundversicherung übernimmt bei Frauen vor dem 50. Lebensjahr eine Mammographie, wenn ein mässig oder stark erhöhtes familiäres Brustkrebsrisiko besteht. Die Grundversicherung übernimmt bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr alle zwei Jahre im Rahmen eines Programmes zur Früherkennung des Brustkrebses die Mammografie. Die Zusatzversicherung übernimmt die Kosten der Mammografie, wenn der Behandlungsgrund die Prävention ist. Zudem kommt es darauf an, in welcher Lebensphase man sich befindet. Bei weiteren Fragen können Sie sich auch gerne direkt an unser Service Center wenden. Die Telefonnummer lautet: 0800 200 888. Danke für Ihr Interesse und freundliche Grüsse, Atupri