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Schlaf und Schwangerschaft
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Schlaf und Schwangerschaft

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Schlaf und Schwangerschaft

Im Verlauf unseres Lebens verändern sich unsere Schlafgewohnheiten und auch der Schlaf selber öfters. Mit dem Alter ändert sich zum Beispiel der Zeitpunkt unserer höchsten Leistungsfähigkeit am Tage. Als Kinder und Jugendliche sind wir eher Abendmenschen und kommen am Morgen meist nicht gut aus dem Bett. Mit zunehmendem Alter werden wir dann zum Frühaufsteher. Am meisten verändert sich der Schlaf jedoch bei Frauen in der Schwangerschaft.


Wie verändert sich der Schlaf in der Schwangerschaft und kurz danach?
Durch die hormonellen Umstellungen in der Schwangerschaft verändert sich der Schlaf der werdenden Mütter deutlich. Schwangere Frauen schlafen oft weniger lang als früher. Auch ist der Schlaf während und in der ersten Zeit nach der Schwangerschaft meist weniger tief und von vermehrten Wachphasen gestört. Warum dies von der Natur so vorgesehen ist, wissen wir tatsächlich noch nicht genau. Vielleicht soll hierdurch eine möglichst gute Versorgung des Kindes nach der Geburt sichergestellt werden. So kann ein oberflächlicher Schlaf der Mutter gewährleisten, dass sie Geräusche oder Regungen des Kindes schnell wahrnimmt. Darüber hinaus sind auch Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Schlaf und Schlafstörungen in der Schwangerschaft häufiger.

Diese Erkrankungen im Zusammenhang mit Schlaf sind in der Schwangerschaft häufiger:
Hormonell bedingt, kommt es im Verlauf der Schwangerschaft zur Einlagerung von Wasser im Körper. Dies führt zusammen mit dem erhöhten Volumen im Bauch zu nächtlichen Atemstörungen. Bemerkbar wird dies vor allem durch stärkeres Schnarchen. Auch Atempausen sind insbesondere in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft nichts Seltenes. Etwa 15–20% der Schwangeren leiden an einer solchen Schlafapnoe. Letztendlich führt dies dann zu vermehrtem Aufwachen in der Nacht und möglicherweise auch zu einer Zunahme der Müdigkeit am Tage.
Auch unangenehme abendliche Gefühle in den Beinen und nächtliche Beinbewegungen können den Schlaf stören. Beinbewegungen, auch Restless-Legs-Syndrom genannt, entstehen in vielen Fällen durch einen Eisenmangel. Eisen wird nämlich in der Schwangerschaft deutlich mehr verbraucht als sonst, z.B. für die Blutbildung.

Welche Folgen haben die Erkrankungen im Zusammenhang mit Schlaf für Mutter und Kind?
Die Folgen der oben genannten Schlafstörungen für Mutter und Kind während der Schwangerschaft sind aktuell noch nicht bis ins letzte Detail geklärt. Studien zeigen, dass insbesondere eine Schlafapnoe während der Schwangerschaft zu Frühgeburten, kleineren Kindern und generell einem schlechteren Schwangerschaftsverlauf beitragen kann. Ähnliches gilt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch für vermehrte Beinbewegung im Schlaf bei Restless-Legs-Syndrom.

Was kann ich gegen Schlafstörungen in der Schwangerschaft tun?
Grundsätzlich solltest du bei nächtlichen Atempausen oder Beinbewegungen in der Schwangerschaft deinen Hausarzt, Frauenarzt oder einen Schlafmediziner kontaktieren. Bereits mit einigen einfachen Tricks kann man den Schlaf während der Schwangerschaft nämlich verbessern. Wenn Atempausen auftreten, kann zum Beispiel ein leicht erhöhtes Kopfende des Bettes diese reduzieren. Gegen Beinbewegung im Schlaf helfen meist Eisentabletten oder eine Infusion mit Eisen. Sollten diese Massnahmen zu keiner ausreichenden Besserung der Beschwerden führen, solltest du dich bei einer schlafmedizinischen Sprechstunde anmelden.

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