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Schlafwandeln
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Schlafwandeln

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Schlafwandeln – oder schlafen wie ein Delfin

Wusstest du, dass wir nicht unbedingt immer mit unserem gesamten Gehirn schlafen müssen? Es gibt Situationen, in denen wir nur mit Teilen unseres Gehirns schlafen.


Was passiert, wenn nur Teile des Gehirns schlafen?

Hierbei ist es von besonderer Bedeutung, welche Teile des Gehirns schlafen und welche wach sind. Die verschiedenen Anteile unseres Gehirns sind nämlich für verschiedene Funktionen des Körpers und des Geistes zuständig. Grob lässt sich die Oberfläche des Gehirns in 4 Regionen einteilen. Der Anteil direkt hinter der Stirn ist unter anderem für unser Bewusstsein und unsere geistige Wachheit mitverantwortlich. Menschen mit eingeschränkter Funktion dieses Teils des Gehirns sind meist schläfrig oder wirken träge und lustlos. Etwa in der Mitte des Gehirns findet sich der Bereich, welcher für die Bewegung unseres Körpers zuständig ist. Schäden in diesem Bereich, beispielsweise im Rahmen eines Schlaganfalls, führen zu Muskelschwäche und Lähmungen. Die hinteren Bereiche des Gehirns sind für die Sprache und das Sehen zuständig. Während wir normal schlafen oder wach sind, bleiben die Bereiche unseres Gehirns nach einem festen, aufeinander abgestimmten Schema aktiv beziehungsweise inaktiv.

Ist das nicht der Fall, kommt es zum Schlafwandeln oder Reden im Schlaf. Wenn zum Beispiel im Rahmen nächtlichen Aufwachens nur die hintere Hälfte des Gehirns aufwacht, beginnt der Schläfer zu reden oder sogar das Bett zu verlassen. Der vordere Teil des Gehirns und das Bewusstsein schlafen jedoch weiter. Bestimmte Faktoren, welche den Schlaf stören (z.B. Atempausen oder Geräusche) oder auch das Aufwachen verhindern (Alkohol und Schlaftabletten), begünstigen diese Zustände. Diese führen dann möglicherweise dazu, dass der vordere Teil des Gehirns im Rahmen von nächtlichem Aufwachen weiterschläft. Beim Schlafwandeln handelt es sich übrigens nicht um eine Erkrankung, die unbedingt behandelt werden muss. Allerdings macht in den meisten Fällen eine Untersuchung in einem Schlaflabor Sinn.

Dieses Phänomen gibt es auch im Tierreich

Schlafen mit nur Teilen des Gehirns ist übrigens nichts, was nur bei uns Menschen auftritt. Auch einige Tiere schlafen nur mit Teilen Ihres Gehirns. So können Seevögel, welche oft über mehrere Tage über das offene Meer fliegen, in dieser Zeit nur mit einer Gehirnhälfte schlafen. Dadurch können sie auch während dieser Zeit in der Luft bleiben und brauchen keinen Landeplatz. Delfine schlafen sogar ihr ganzes Leben über nur mit jeweils einer Hirnhälfte. Das ist nötig, da Delfine ja wie wir Menschen Luft atmen. Im Schlaf würden sie sonst ertrinken. Möglicherweise werden beim Schlafwandeln Mechanismen in unserem Gehirn aktiviert, die wir von unseren gemeinsamen Vorfahren mit den Delfinen geerbt haben.

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