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Rundwanderung zwischen den Kantonen Aargau und Solothurn mit kulturhistorischen Entdeckungen.

 

Dr Aare na

Vom Bahnhof Olten lässt sich das Aareufer bequem durch die Martin-Disteli-Unterführung erreichen. Der Wanderweg folgt der Aare flussaufwärts in Richtung Süden. «Gang doch e chli dr Aare naa. Dere schöne, schöne, grüene Aare naa.» Wir nehmen Endo Anaconda beim Wort. Am gegenüberliegenden Flussufer bilden die pittoresken Häuser der Oltner Altstadt eine wunderbare Kulisse. Vorbei an der Alten Brücke aus dem Jahr 1803 führt die Route nach einer Viertelstunde über den Gäubahnsteg ans westliche Ufer. Die Wegfindung bereitet keine Mühe, denn während der ersten beiden Wanderstunden verläuft die hier beschriebene Strecke auf der Via Gottardo, einem nationalen Weitwanderweg, der mit der Nummer 7 markiert ist. Kurz vor Aarburg wird die Aare, und damit auch die Kantonsgrenze, überschritten.

 

Zwischenstopp im malerischen Aarburg

Über dem Städtchen thronen die reformierte Stadtkirche und eine Festung, deren Gründung im 12. Jahrhundert liegt. Die imposante Anlage dient heute als Jugendheim und ist deshalb nicht frei zugänglich. Wer Lust hat, kann aber bis zur Kirchenterrasse hochsteigen und über dem Aareknie die Aussicht geniessen. Der Wanderweg verläuft jedoch ausserhalb der Festungsmauer und führt durch das schmucke Städtchen. Vorbei an Läden, Restaurants und der Post führt schliesslich, etwas versteckt, in der Bärengasse ein kleiner Pfad der Befestigungsmauer entlang auf den Felssporn. Gelbe Wanderwegschilder weisen die Richtung weiter durch das angrenzende Wohnquartier am Waldrand. Ein grosszügiger Spielplatz mit Feuerstelle, Tisch, Bänken und Brunnen lädt dort zur Rast mit Kind und Kegel. Eine weitere Feuerstelle folgt 20 Minuten später mitten im Wald. Diesmal ohne Spielplatz, dafür mit vielen Sitzgelegenheiten und einer kleinen Hütte, die bei Regen Schutz bietet. Nur wenige Schritte nach dem zweiten Rastplatz folgt eine Weggabelung. Hier wird die Route Nr. 7 verlassen und stattdessen dem Pfad in Richtung Sälischlössli und Olten gefolgt.

 

Burgruine oder Konsumationspflicht

Ein kleiner Abstecher zur Burgruine Alt-Wartburg dürfte in erster Linie Kinder und Geschichtsinteressierte freuen. Die Anlage aus dem 12. Jahrhundert scheint etwas verwaist und lockt offenbar nur wenige Besucher an. Der Weg ist überwachsen und die Infotafel kaum mehr lesbar. Ganz anders die Schilder beim nahen Restaurant Sälischlössli. Diese weisen unmissverständlich darauf hin, dass die Aussichtsterrasse konsumierenden Gästen vorbehalten ist. Im Zickzack geht’s steil durch den Wald runter ins Mühletäli. Entlang des rauschenden Bächleins bietet sich kurz vor dem Wildpark nochmals ein Picknickplatz mit Feuerstelle für eine Rast an. Nach den Gehegen der Waschbären und Ziegen folgen die Gebäude des Homo sapiens. Am Stadtrand muss etwas genauer nach den gelben Schildern Ausschau gehalten werden. Doch sie sind da und weisen den Weg zuverlässig via Käppelistrasse und Martin-Disteli-Strasse zurück zum Bahnhof Olten. Disteli, geboren 1802, politischer Zeichner und scharfsinniger Karikaturist, war einer der berühmtesten Söhne der Stadt. Die Wanderung endet in der Disteli-Bahnhofunterführung. Von diesem schweizerischen Bahnverkehrsknotenpunkt aus bringen die zahlreichen Züge die Wandernden aus allen Himmelsrichtungen zurück nach Hause.

Karte Natur Kultur Familie Kondition Saison
50
Start Olten
Ziel Olten

Anreise

Mit dem Zug nach Olten.
Rückreise

Mit dem Zug ab Olten.

Charakteristik

Gemütliche Rundwanderung am Flussufer, durch Wälder und historische Siedlungen.

Route

Olten 396 m ü. M. – Kloosmatt 395 m ü. M. – Aarburg 396 m ü. M. – Burgruine Alt Wartburg 556 m ü. M. – Schloss Wartburg-Säli 664 m ü. M. – Mülitäli Wildpark 450 m ü. M. –Olten 396 m ü. M.

Zeit

ca. 3,5 Stunden

Distanz

12 km

Höhendifferenz

Aufstieg 420 Hm, Abstieg 420 Hm

Ausrüstung Normale Wanderausrüstung, evtl. Trekkingstöcke, Picknick (Feuerstellen unterwegs), evtl. Badeutensilien.
Verpflegungsmöglichkeiten Diverse Einkehrmöglichkeiten in Olten und Aarburg.
Wanderkarten Wanderkarte 224T Olten 1:50 000 oder Landeskarten 1088 Hauenstein und 1108 Murgenthal 1:25 000
Schwierigkeit T1, durchgehend markiert.
Info

www.oltentourismus.ch

www.aarburg.ch

 

Valérie Chételat

Fotografin und Wanderleiterin mit eidg. Fachausweis, leitet Wanderungen, Schneeschuhtouren und Trekkings im In- und Ausland.

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