Direkt zum Inhalt
avocados-oekobilanz
100

Gesund, vitaminreich, bedenklich?

91
2 Min.

Avocado: Superfrucht oder Ökokatastrophe?

Acocados sind wortwörtlich in aller Munde. Die Ölfrucht bietet verlockend viele gesunde Inhaltsstoffe, hat aber auch ihre Schattenseiten. Ist ihr Konsum vertretbar?

2017 wurden laut der Eidgenössischen Zollverwaltung über 14'000 Tonnen Avocados importiert. Das sind schätzungsweise 58 Millionen Früchte. Wie steht es um ihre Ökobilanz?

Der Wasserverbrauch beim Anbau

Schaut man sich den Wasserverbrauch bei der Produktion an, wird schnell klar, dass es sich bei der Avocado um ein wasserintensives Importprodukten handelt.

Der Avocadoboom hat aber seine zusätzlichen Schattenseiten:
  • Der Einsatz von Pestiziden verschmutzt das Trinkwasser.
  • Um der immer grösseren Nachfrage gerecht zu werden, wird Regenwald abgeholzt.
  • Der Transport von den Anbauländern zu uns ist lang und energieintensiv.
Die Problematik des Massenanbaus der Avocado ist damit stellvertretend für die meisten exotischen Produkte.

Kritisch ist auch der Umstand, dass gerade im Haupt-Anbauland Chile Wasser in Privatbesitz ist. Wasser wird von Grossgrundbesitzern auf den Avocado-Kulturen eingesetzt, während die Landbevölkerung auf der Trockenen sitzt. Zudem werden in Mexiko pro Jahr 1500 bis 4000 Hektar Wald gerodet, um Platz für Avocado-Felder zu schaffen.

Das Ökosystem

Wo Urwälder gerodet werden, um Ananas, Mangos, Palmöl oder Avocados anzupflanzen, ist Kritik angebracht. Leider verbrauchen die Avocados aus Bio-Anbau nicht weniger Wasser und haben den gleichen Transportweg wie ihre Nicht-Bio-Cousinen, aber der faire Anbau in kleineren Kooperativen mit dem Augenmerk auf eine gesunde Umwelt und die Lebensumstände der Bauern sind Argumente für einen gelegentlichen Kauf.

Der Verbraucher hat die Wahl

Bei der Avocado ist es wie bei vielen anderen Lebensmittel die aus der Ferne kommen: Billigware wird in Monokulturen und oft in  ungeeigneten Regionen  mit hohem Energieaufwand produziert. Wer auf Produkte aus der Ferne nicht verzichten möchte und sich möglichst faire Bedingungen für Produzenten und Umwelt wünscht, achtet auf unsere Empfehlung:

Empfehlung:
  • Avocados und andere Süd- und Tropenfrüchte als Exotin betrachten und nur hin und wieder bewusst konsumieren.
  • Avocados aus fairem Handel und biologischem Anbau kaufen.

 

Quellen:
ETH Zürich, Ökobilanzierung Früchte- und Gemüseproduktionen
handelsblatt.com

91
2 Min.

Mehr Wissen zu deinem Themenbereich?

Kommentar schreiben