Direkt zum Inhalt

Schichten schützen

Gebirgswanderungen
75
91
2 Min.

Zwiebelschalensystem auf der Wanderung

Kleidung im Gebirge muss vielerlei können: Einerseits soll der Körper gegen Nässe und Auskühlung geschützt sein. Andererseits soll der Abtransport von Schweiss und überschüssiger Hitze nach aussen gut funktionieren. Was also anziehen und einpacken?

1. Schicht : Der Baselayer

Diese erste Bekleidungsschicht liegt direkt auf der Haut: Unterwäsche, Socken, Handschuhe und Mütze. Am besten besteht diese aus einem Funktionsmaterial, damit die Feuchtigkeit nach aussen abtransportiert wird. Diese Materialien sind heute meist tatsächlich geruchsfrei. Nach wie vor ungeschlagen: die lange Unterhose für drunter an windigen Tagen und als Pyjama in den Hüttenschlafsack.

2. Schicht: Die Wärmeisolation

Die zweite Schicht reguliert den Wärmehaushalt am Körper. Zwei Faktoren spielen dabei eine zentrale Rolle: Das eigene Wärmeempfinden und die zu erwartenden Temperaturverhältnisse. Damit die Weitergabe der Feuchtigkeit klappt, ist auch diese Schicht aus funktionalem, schnell trocknendem Material gefertigt. Ob ein leichter Midlayer, eine Softshelljacke oder eine Daunenjacke, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. Wichtig ist, dass der Schnitt genügend weit über den Rücken hinunterreicht.

3. Schicht: Der Wetterschutz

Die dritte Schicht mit Jacke und Hose schützt gegen garstiges, nasses Wetter. Bei Goretex-Jacken hält ein Membransystem den Regen ab und lässt Körperfeuchtigkeit nach aussen entweichen. Ich bin im Sommer meist mit einer leichten, 2-lagigen Hardshelljacke unterwegs. Auf Schneeschuhtouren bevorzuge ich eine festere, 3-lagige Wetterschutzjacke. Jacken mit langen Unterarmreissverschlüssen helfen, Staunässe zu vermeiden.

Keine Regel ohne Ausnahme

Die drei Schichten können je nach Wärmeempfinden im Winter ergänzt oder im Sommer reduziert werden. Meine Partnerin kombiniert meist zwei Jacken miteinander: Eine Softshell mit Windstopper und eine Daunenjacke. Mir hingegen reicht meist ein kurz- oder langärmliger Baselayer, ergänzt mit einer Wetterschutzjacke.

Die Wanderregel «wer beim Loslaufen nicht friert, ist zu warm angezogen» hat sicher was. Doch dann ist der Wind plötzlich weg oder es hat aufgehört zu regnen. Wie auch immer, weniger ist mehr: Das T-Shirt von morgen ist das Pyjama von heute, eine Daunenjacke ist weniger sperrig als eine dicke Softshelljacke und eine Wetterschutzjacke gehört sowieso mit auf jede Wanderung. Das Praktische am Zwiebelschalenprinzip: Es kann jeder Tour angepasst werden. Und wie überall im Leben ist weniger oft genügend.

Viel Spass beim Packen!

 

Bild: Mammut Archiv

91
2 Min.

Wanderlust geweckt?