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Ärzte betrachten ein Hirn auf einem Computer
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7 erstaunliche Fakten über unser Gehirn

Wussten Sie, dass Müdigkeit die Kreativität steigert? Oder dass unser Gehirn nicht multitaskingfähig ist? Erfahren Sie hier 7 überraschende Fakten über das Gehirn und mit welchen Tricks Sie Ihr Gedächtnis trainieren, Ihre Konzentration verbessern und Ihre Leistungsfähigkeit steigern können.

1. Das Gehirn ist kreativer, wenn es müde ist

Egal ob Nachteule oder Frühaufsteher: Unser Gehirn scheint im Allgemeinen kreativer zu sein, wenn es etwas müde ist. Das erklärt, warum uns die besten Ideen morgens unter der Dusche oder abends im Bett kommen.

Der Grund: Wenn das Gehirn müde ist, kann es Ablenkungen nicht mehr vollständig herausfiltern. Gleichzeitig nimmt die Fähigkeit ab, sich auf bestimmte Tätigkeiten zu konzentrieren und sich Verbindungen zwischen Ideen oder Konzepten zu merken. Wir sind dadurch gezwungen, in neuen Bahnen zu denken. Beste Voraussetzungen also für kreatives Arbeiten!

2. Unser Gehirn kann nicht multitasken

Egal ob Frau oder Mann: Das menschliche Gehirn kennt kein Multitasking. Forschungen haben ergeben, dass die Fehlerquote des Gehirns beim Multitasking um bis zu 50 Prozent steigt! Weil das Gehirn seine Ressourcen aufteilen muss und dadurch den einzelnen Aufgaben weniger Aufmerksamkeit schenken kann. Das führt unweigerlich zu schlechteren Ergebnissen.

3. Ein Nickerchen verbessert die Konzentration

Um das Gedächtnis zu testen, sollten sich die Teilnehmenden einer Studie einen Satz Karten  mit Mustern darauf merken. Nach einer 40-minütigen Pause, in der die Hälfte der Gruppe ein Nickerchen machte, wurden die Teilnehmenden befragt. Und siehe da: Diejenigen, die kurz geschlafen hatten, schnitten deutlich besser ab: Sie erinnerten sich im Schnitt an 85 Prozent der Muster, während die anderen Teilnehmenden nur auf 60 Prozent kamen. Dieser grosse Unterschied hat selbst die Forschenden überrascht! 

Was passiert im Gehirn während eines Nickerchens? Neue Untersuchungen zeigen, dass die rechte Hirnhälfte auch im Schlaf relativ aktiv bleibt, während die linke Hirnhälfte Pause zu machen scheint. Das bedeutet: Während sich die linke Gehirnhälfte ausruht, räumt die rechte Gehirnhälfte ihre temporären Speicher auf, verschiebt Informationen ins Langzeitgedächtnis und festigt die Erinnerungen an den Tag.

4. Die Augen sind die besten Gedächtnishilfen

Von unseren fünf Sinnen scheint das Sehen für unser Gedächtnis eine besondere Rolle zu spielen. Untersuchungen zeigen, dass sich Menschen nach drei Tagen nur noch zu 10 Prozent an Gehörtes erinnern. Wird jedoch ein Bild dazu gezeigt, erinnert man sich zu 65 Prozent. 

Dabei wirken Bilder stärker als Texte. Das liegt unter anderem daran, dass unser Gehirn mehr Zeit braucht, um sich Wörter zu merken als Bilder.

5. Wir mögen Menschen, die Fehler machen

Versuchen Sie nicht, perfekt zu sein! Perfektion schafft Distanz. Menschen, die Fehler machen, ziehen andere dagegen an. Diese Theorie hat der Psychologe Elliot Aronson getestet: Er liess die Teilnehmerinnen und Teilnehmer seines Experiments Tonaufnahmen von Menschen anhören, die an einem Quiz teilnahmen. Auf einigen Aufnahmen war das Geräusch einer umstürzenden Kaffeetasse zu hören. Als die Teilnehmenden anschliessend gefragt wurden, wen sie beim Quiz am sympathischsten fanden, erhielt die Person mit der klirrenden Kaffeetasse eindeutig die meisten Stimmen.

6. Meditation kann das Gehirn neu vernetzen

Meditation sorgt für Entspannung. Denn wenn wir uns in einen meditativen Zustand versetzen, lockern wir tatsächlich die Verbindungen einiger neuronaler Bahnen. Und das ist nur einer der vielen Vorteile der Meditation: Sie steigert auch die Kreativität. Forschungen haben gezeigt, dass Menschen, die Meditation praktizieren, Aufgaben besser lösen können. 

Ausserdem führt Meditation nachweislich zu einem besseren Gedächtnis. Die amerikanische Forscherin Catherine Kerr fand heraus, dass Menschen, die Achtsamkeitsmeditation praktizieren, die Gehirnwelle, die für das Ausblenden von Störungen zuständig ist, anpassen können. Das macht sie leistungsfähiger und produktiver als Menschen, die nicht meditieren.

7. Sport macht den Kopf frei

Bewegung ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für den Geist. So schneiden Sportlerinnen und Sportler bei Tests des Langzeitgedächtnisses besser ab als Stubenhocker. Auch in den Bereichen Logik, Aufmerksamkeit und Problemlösung haben sie die Nase vorn. 

Grund dafür ist ein Protein namens BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor), das der Körper beim Sport produziert. Es schützt das Gehirn vor dem Stress, der beim Sport entsteht, und wirkt reparierend auf die Nervenzellen des Gehirns. Das Protein funktioniert also quasi wie ein Reset-Schalter. Deshalb sehen wir nach dem Sport oft alles viel klarer und fühlen uns befreit und zufrieden. Dazu trägt auch bei, dass unser Gehirn beim Sport Endorphine ausschüttet –  eine weitere Substanz, die Stress bekämpft.

 

Quelle: Belle Beth Cooper, veröffentlicht auf in5D

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