Direkt zum Inhalt
Craving
75

Heisshungerattacken bekämpfen

91
2 Min.

Craving, die unbändige Lust

Wenn es uns intensiv nach einer bestimmten Speise verzehrt, uns der Heisshunger auf etwas Süsses, Salziges, eine andere spezielle Geschmacksrichtung oder sogar auf ein bestimmtes Lebensmittel überfällt, dann spricht man von «Craving». Craving bedeutet nichts anderes, als eine unbändige Lust auf etwas Bestimmtes zu haben. Doch wie entsteht dieses Craving? Wir gehen dieser Frage auf die Spur und fragen einerseits die Ernährungsberaterin Charlotte Weidmann von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE und andererseits die Ernährungspsychologin Ronia Schiftan, ebenfalls von der SGE.

Was sagt die Ernährungsberaterin?

Ein Heisshungergefühl signalisiert uns unser Körper dann, wenn die Blutzuckerkurve, sprich unser Energiepegel, zu tief ist. Mit einem regelmässigen Mahlzeitenrhythmus beugen wir diesem Phänomen vor, wohingegen das Heisshungergefühl verstärkt wird, wenn wir Mahlzeiten auslassen, um beispielsweise Kalorien einzusparen. Zu einem regelmässigen Mahlzeitenrhythmus gehören drei Hauptmahlzeiten, bei Bedarf zusätzlich noch ein bis zwei Zwischenmahlzeiten. Morgenmuffel müssen sich deswegen aber nicht zu einem Frühstück zwingen, sondern darauf achten, dass Sie im weiteren Verlauf des Vormittags Energie tanken. Besteht das Frühstück lediglich aus ein paar Löffeln Joghurt, Kaffee oder Tee und einem Glas Orangensaft, fällt dafür das Znüni reichhaltiger aus, zum Beispiel mit Brot und Käse oder einem Müesli. Um ein Sättigungsgefühl wahrzunehmen, benötigt unser Köper rund 20 Minuten. Deswegen ist es wichtig, sich beim Essen Zeit zu nehmen und dieses mit allen Sinnen zu geniessen.

Ist nicht Hunger, sondern Gluscht, Langeweile, Frust oder pure Gewohnheit der Auslöser für unkontrolliertes Schlemmen, zahlt es sich aus, bewusst an der Ursache der Emotion zu arbeiten. 

Was sagt die Psychologin dazu?    

Die Wörter «Gier» und «Heisshunger» erinnern mich stark an eine moralische Verurteilung. Es ist spannend, wie stark der Umgang mit Essen moralisiert wird. Wenn wir diesen unbändigen Trieb kontrollieren möchten, stellt das eine grosse Herausforderung dar. Durch die selbst auferlegte Kontrolle zügeln wir ein eigentlich natürlich entstandenes Bedürfnis. Zuerst muss also geklärt werden, welches Bedürfnis vorliegt. Habe ich Lust? Hunger? Benutze ich das Essen als Belohnung? Es kann helfen, sich in diesem Moment zu beobachten – achtsam innezuhalten und in sich hineinzuhorchen. Nicht wertend, sondern beobachtend. Wodurch entsteht der Wunsch? Wann verliere ich die Kontrolle über das Essen? Wenn Sie das Gefühl haben, zu viel zu essen oder unkontrolliert zu snacken, kann es helfen, sich Mahlzeiten fix einzuplanen, einen Rhythmus zu finden und zwischen den Mahlzeiten auch mal innezuhalten, durchzuatmen und in sich hinein zu spüren. So können Sie Sättigung besser wahrnehmen.

91
2 Min.

Mit Atupri Ernährungsmythen aufdecken

Mehr zum Thema Ernährung

Kommentar schreiben