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Steven
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Steven Gugerli über seine Königsdisziplin. Das Laufen.

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2 Min.

Über Sprint, Durchhalten, Rituale und Durststrecken.

Steven Gugerli im Interview.

Du bist in der Kurzstrecke und im Sprint zu Hause. Nuancierte Frage. Was würdest Du einem Einsteiger raten, der einen Marathon laufen will?

Ich rate vor allem eins. Laufen, laufen, laufen. Fast bis zum Umfallen. Die Muskeln stärken sich, die Kondition wird besser. Ganz wichtig – das Durchhalten. Was für die Motivation vor allem auch am Anfang wichtig ist – eine schöne Laufstrecke auswählen, auf der man sich wohl fühlt, die etwas vertraut ist. Das motiviert sehr.

 

Wir sprechen von Microrituals und Gewohnheiten. Hast du bestimmte Rituale? Im Rahmen des Trainings oder vor Wettkämpfen?

Viele, vielleicht sogar die meisten von uns, verfolgen ihre kleinen oder grösseren Rituale. Es bringt Struktur. Auch auf fremden Terrain fühlt man sich dadurch etwas heimischer. Persönlich habe ich zwei kleine Rituale. Ich esse vor einem Wettkampf oder Training immer das Gleiche. Ich weiss, dass mein Organismus gut darauf reagiert, ich mich nicht zu schwer fühle und trotzdem kein Hungergefühl aufkommt. Das zweite Ritual, das auch als eine Art Glücksbringer verstanden werden kann – ich trage immer die gleiche Art Unterwäsche. Man fühlt sich im wahrsten Sinne rundum wohl – und geht etwas leichter an den Start (lacht).

 

«Individuelle Rituale bringen Struktur.»

Steven Gugerli

 

Dein persönlicher Tipp. Wie bleibt man beim Sport motiviert, hört nicht auf oder verfällt in bequemere Muster?

Nicht aufgeben. Nie. Auch nicht nach Rückschlägen oder Durststrecken. Diese müssen als Stärkung wahrgenommen werden. Als Lehrstücke. Es sich auch selbst beweisen. Dazu gehört natürlich eine gewisse Ambition. Und manchmal auch eine gewisse Überwindung. Regen, Kälte, Kopfschmerzen, Gedanken. Der Spass, die Freude müssen immer im Vordergrund stehen. Die Ziele nicht zu hoch stecken, sondern realistisch und vernünftig.

 

Kurz- und Langstrecke. Auch ein Unterschied in der Charaktere der Läufer? Dynamik gegen Durchhalten?

Ich denke, ja. Wir Kurzstreckenläufer sind tendenziell eher extrovertiert, es entwickelt sich eine andere Dynamik. Auch bewegen wir uns bei der Staffel in eher vertrauten Gruppen als beim Marathon. Sportler auf der Langstrecke sind, so denke ich, etwas besonnener, in Gedanken bei sich. Ruhig bleiben, durchhalten. Ich habe für Disziplinen wie Marathon oder Triathlon grossen Respekt.

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