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Glücksgefühle
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Glück im Sport - Teil 1

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Glücksgefühle – Die neue Disziplin im Sport

Stell dir folgende Situation vor: Eine Frau steht mit einer Yogamatte unter dem linken Arm und einem Smoothie in der rechten Hand an einem See. Ihr Blick streift zufrieden über den See in Richtung Berge. Das kann nur glücklich machen, nicht?

Sport kann positive Emotionen auslösen. Das ist wissenschaftlich belegt. Physiologische Vorgänge wie die Endorphinausschüttung oder psychologische Aspekte wie die Ventilfunktion von Sport führen dazu, dass wir Aktivität als etwas Positives empfinden.

Ebenso wichtig sind soziale Aspekte bei Bewegungseinheiten. Ein abendlicher Lauf durch den Wald macht in der Gruppe gleich mehr Spass. Doch wer einmal etwas Zeit für sich braucht, kann auch problemlos alleine Sport treiben.

Weiterentwicklung statt Selbstoptimierung

Im Zuge des Trends zur Selbstoptimierung wird Sport und insbesondere der Fitnessgedanke nicht mehr nur als gesundheitsfördernd oder stimmungsaufhellend präsentiert. Sport, Fitness und Leistung versprechen heute viel mehr. Wir reden vom Traumköper, streben nach dem Wohlfühlgewicht, erklimmen die Berggipfel für Freiheitsgefühle und rennen dem «Runners High» hinterher. Werbefilme mit perfekten Körpern, Posts in Sozialen Medien mit persönlichen Highlights der Sportkarriere und makellose Gesichter auf Plakaten versprechen uns Glück.

Es scheint, als erlebte die Griechische Antike mit ihrer Vergötterung der körperlichen Schönheit eine Renaissance. Allerdings warnen uns die Geschichten vor zu starkem Streben nach Perfektion und gutem Aussehen, denn die exemplarischen Abbildungen von Jugendlichkeit führten in antiken Mythen (Adonis, Narcissus usw.) am Ende ein unglückliches Leben, starben einen frühen Tod und waren vor allem Opfer ihrer Schönheit.

Die heutigen Anwärter für Hauptrollen im Kampf um die maximale Fitness und Gesundheit scheinen laut Medizinern wie die Helden aus den Geschichten auch ihren Preis zu bezahlen: kaputte Gelenke durch Überlastung, Leistungseinbrüche durch falsche Diäten, Missbrauch von Medikamenten wie Anabolika, Abführ- oder Schmerzmittel bis hin zu sozialem Rückzug, weil Sport zum Zwangsverhalten wird neben welchem kaum noch etwas anderes im Leben Platz hat. Der Rummel um «Bodyforming», «Anti-Aging» und «Ironman» hat dazu geführt, dass die Ziele mancher Sportsfreunde deutlich über die Erhaltung der Gesundheit oder schrittweise Verbesserung der Leistung hinausgehen.

Der Wunsch sich zu verbessern gehört zum Menschen. Wir wären nicht hier, hätten unsere Vorfahren nicht danach gestrebt, sich weiter zu entwickeln. Dieser Drang hat das Überleben in der freien Wildbahn gesichert. Allerdings darf heute nicht vergessen werden, worum es geht, wenn Gesundheit und Leistungsfähigkeit durch sportliche Aktivitäten gefördert werden sollen: Mens sana in corpore sano! – Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper! Denn das fördert Glück.

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