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myh 698 Herdenschutzhund
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Wuff – komm mir nicht zu nah!

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Der richtige Umgang mit Herdenschutzhunden

Plötzlich versperrt ein grosser weisser Hund knurrend den Weg. Ein Durchkommen scheint unmöglich. Hinter ihm ist eine Herde Schafe am Weiden. Die bewacht der Hund, ein Schäfer ist nicht in Sicht. Was tun?

Es ist gut hundert Jahre her, dass es der Mensch fertiggebracht hat, drei grosse Beutetiere auszurotten, die einst zu unserer heimischen Tierwelt gehörten: Luchs, Bär und Wolf. Doch seit einiger Zeit sind in unseren Bergen wieder vermehrt Spuren dieser Raubtiere festzustellen.

Der Luchs findet vor allem in den Voralpen und im Jura wieder Platz, seit Sommer 2005 überqueren auch immer wieder Bären die Landesgrenze, und der Wolf wandert von Italien und Frankreich her in unser Land ein. Seit sich vor allem letzterer wieder in den Schweizer Bergen zeigt, werden auf den Sömmerungsweiden zur Sicherung der Schafe immer häufiger Herdenschutzhunde eingesetzt.

Der Umgang mit Herdenschutzhunden

Das richtige Verhalten bei der Begegnung mit Herdenschutzhunden ist nicht selbstverständlich. Die Tiere arbeiten selbstständig und reagieren anders als Hunde, die als Haustiere gehalten werden. Um den Herdenschutzhunden auf den Weiden die Arbeit zu erleichtern, sollte deren Verhalten respektiert und einige Verhaltensregeln befolgt werden (Quelle: agridea):

  • Nicht direkt in eine Herde hineinmarschieren, sondern zuerst stehenbleiben, nicht reden oder gar schreien.
  • Ruhe bewahren, kein direkter Blickkontakt, Provokationen mit Stöcken und schnelle Bewegungen vermeiden, Desinteresse markieren.
  • Die Herde nach Möglichkeit um- oder zumindest langsam in ihr vorbeigehen, ohne die Tiere zu stören.
  • Den eigenen Hund an die Leine nehmen. Ein fremder Hund darf auf keinen Fall zur oder gar in die Herde rennen und diese stören.
  • Zutrauliche Schutzhunde weder streicheln noch füttern. Schutzhunde, die einem folgen, ignorieren. Der Hund kehrt von selber zu seiner Herde zurück.
  • Das Wichtigste: Vertrauen gewinnen. Ein Wanderer nähert sich der Herde, der Hund geht ihm entgegen, will herausfinden, was dieser im Schilde führt
  • Der Wanderer bleibt ruhig und setzt sich sogar hin, um dem Hund zu signalisieren, dass er ihm und seinen Schafen nicht Böses will, worauf der Hund das Interesse an ihm verliert und sich abwendet.

Infos und diverse Faltblätter mit Verhaltensregeln finden sich unter www.herdenschutzschweiz.ch, www.pronatura.ch und www.agridea.ch. Der Verein Herdenschutz Schweiz stellt online eine interaktive Karte mit allen von Herdenschutzhunden bewachten Alpen zur Verfügung. Agridea organisiert Exkursionen, um den Umgang mit Herdenschutzhunden zu lernen.

Foto: Pro Natura, Mirjam Ballmer

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