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myh 705 Herzschmerz
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Taketsubo

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Das gebrochene Herz

Wenn extreme Gefühle (Angst, Trennungsschmerz, Existenzängste) zu extremen Herzschmerzen führen, dann spricht man vom Broken-Heart-Syndrom (Takotsubo-Syndrom, Stress-Kardiomyopathie).

Zunächst deutet alles auf einen Herzinfarkt hin. Menschen mit dem Takotsubo-Syndrom haben typische Symptome wie Engegefühl und Schmerzen in der Brust oder Atemnot. Selbst das Blutbild zeigt ein erhöhtes Aufkommen von bestimmten Enzymen – ein klassischer Hinweis auf einen Infarkt. Bei der genaueren Untersuchung etwa mit dem Herzkatheter zeigt sich dann aber, dass keine relevanten Verstopfungen der Herzkranzgefässe vorliegen, wie es beim Infarkt der Fall ist. Diagnose: Das Broken-Heart-Syndrom (Takotsubo).

Es wird angenommen, dass das Takotsubo-Syndrom durch ein Übermass an Stresshormonen im Körper ausgelöst wird. Mediziner sprechen deshalb bei dem Syndrom auch von einer Stress-Kardiomyopathie. Infolge der Stresshormone verkrampfen die Muskeln im Herzen, die Hauptpumpkammer vergrössert sich und das Organ kann nicht mehr richtig pumpen.

Vor allem Frauen sind betroffen

Auffällig ist, dass die Erkrankung in etwa 90 Prozent der Fälle bei Frauen jenseits der Menopause auftritt. In diesem Lebensabschnitt kommt es etwa häufiger zum Verlust des Partners, was ein Auslöser für das Broken-Heart-Syndrom sein kann. Überbordende Gefühlsreaktionen im Guten wie im Schlechten können ein Grund für die Störung der Pumpfunktion sein. Wenn etwa ein Lottogewinn oder eine Hochzeit der Auslöser war, wird vom Happy-Heart-Syndrom gesprochen. Auch starke körperliche Belastungen wie Operationen oder Unfälle können das Takotsubo-Syndrom auslösen. Nicht verstopfte Arterien, sondern ein Überschuss an Stresshormonen, sind schuld am TTS.

Herzen werden (vielleicht) im Hirn gebrochen

Bei einer internationalen Studie durch das Universitätsspital Zürich zeigte sich zudem, dass bei TTS (Takotsubo)-Patienten die Aktivität zwischen den Hirnregionen, die für die Verarbeitung emotionaler Prozesse zuständig sind, reduziert war. Damit wurde klar, dass tatsächlich funktionelle Veränderungen im Hirn von Patienten mit dem TTS bestehen. Hirn und Herz sind gleichermassen zuständig für das Auftreten des Takotsubo-Syndroms.

Behandlung ähnlich wie beim Herzinfarkt

Das TTS ist eine ernstzunehmende Störung, die im ersten Moment ähnlich behandelt wird wie ein Herzinfarkt. Allerdings erholt sich das Herz innert vier bis acht Wochen wieder, nur bei Vorerkrankungen und bei erblicher Vorbelastung ist Vorsicht geboten.

Quellen:

www.usz.ch

www.cardiosecur.com

www.gofeminin.de

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