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MYH Mit Achtsamkeit am Ball bleiben
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Mit Achtsamkeit am Ball bleiben

Positive wie negative Gefühle während sportlichen Aktivitäten haben einen Einfluss auf unser Durchhaltevermögen. Achtsamkeit kann helfen, diese Gefühle wahrzunehmen und in die richtige Richtung zu lenken.

Dass regelmässige körperliche Aktivitäten für Körper und Kopf positive gesundheitliche Effekte haben ist längst bekannt. Ebenso bekannt ist, dass viele (Wieder-)Einsteiger bereits nach wenigen Monaten die Teilnahme an Sportkursen oder das eigene Training vernachlässigen. Und das trotz dem Wissen über die positiven Auswirkungen oder gar ärztlichen Verordnungen. Eine Strategie zur Steigerung des Durchhaltevermögens und der Regelmässigkeit der Trainingseinheiten besteht darin, die Emotionen während der Ausübung der körperlichen Aktivität, ähnlich den Achtsamkeitsprinzipien wahrzunehmen.

«Where the attention goes, the energy flows»

Im Gesundheitssport steht «dabei sein ist alles» im Vordergrund. «Dabei sein» fällt allerdings nicht allen leicht, da sie beim abarbeiten ihrer Trainingspläne keine überwältigenden Gefühle empfinden. In diesen Situationen kann sich ein Perspektivenwechsel von «Kilometern, Sekunden und Kilogramm» hin zu «Erleben, Entdecken und Wahrnehmen» durchaus positiv auf die sportliche Aktivität auswirken. Im Rahmen experimenteller Studien lässt sich zeigen, dass die Aufmerksamkeits- und Emotionslenkung einen positiven Einfluss auf das Sporterleben hat. Das positive Erlebnis wiederum hat positive Auswirkungen auf die Teilnahme- und Trainingshäufigkeit.

Achtsamkeit für den erfolgreichen Sporteinstieg

Um Achtsamkeit und Sport in Verbindung zu setzen, braucht es keine Yoga-Lektion oder meditative Übungssequenzen. Es geht vielmehr darum, bei der aktuellen Tätigkeit dem Moment mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Das Erleben im Hier und Jetzt kann ebenso gut während der Jogging-Runde durch den Wald, beim Tennisspiel mit Freunden oder dem Skiausflug übers Wochenende in den Vordergrund gerückt werden. Hier gibt es einige Techniken aus der Praxis dazu:

Den Körper wahrnehmen

Richte den Fokus auf deinen Körper und nimm ihn bei jeder Bewegung wahr. Wie fühlen sich deine Beine an? Wie fühlen sich deine Arme an?

Atmung

Beobachte deine Atmung und wandere ins Innere deines Körpers. Stell dir vor, wie der Sauerstoff aus der Luft in deine Muskelzellen wandert.

Bei sich bleiben

Konzentriere dich auf deine Schritte, deine Empfindungen und deine Stärken. Schweife nicht von deinem Ziel ab.

Verweilen

Nimm dir die Zeit, das Erlebte wahrzunehmen. Wirf zum Beispiel auf einer Wanderung einen Blick ins Tal oder erlebe in Gedanken die besten Szenen deines Fussballspiels nach dem Schlusspfiff noch einmal.

Quellen

Sabine Hoja, Julia Zirkelbach, Petra Jansen (2018) Mindfulness - also a megatrend in competitive sports? Sports Orthopaedics and Traumatology. Volume 34, Issue 1, February 2018, Pages 38-44.
Darko Jekauc, Christoph Kittler. Achtsamkeit im Leistungssport. Leistungssport 6/2015.
Rachel W. Thompson, Keith A. Kaufman, Lilian A. De Petrillo, Carol R. Glass (2011) One Year Follow-Up of Mindful Sport Performance Enhancement (MSPE) With Archers, Golfers, and Runners. Human Kinetics Journal. Volume: 5, Issue: 2, Pages: 99-116.

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