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Nadja Me-Time
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Me time. Mit Nadja Zimmermann.

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3 Min.

Kopfhörer auf – und ich fliege.

Sie liebt Grau, ihre Playlist – und saisonale Zutaten. Sie ist Familienmensch, erfolgreiche Geschäftsfrau, prominente Köchin und Autorin, empathisch – und entspannt.

Nadja. Ich fasse zusammen und versuche es auf einen Nenner zu bringen. Du bist Ehefrau, Mutter zweier Töchter, entwickelst für einen Grossverteiler Rezepte, schreibst nebst deinen Kolumnen einen erfolgreichen Blog, bewirtschaftest dein Instagram-Account selbst und verfasst dein viertes Kochbuch. Die Fotos machst du selbst – und hast dir zu Hause ein kleines Fotostudio eingerichtet.

Du schreibst gerade an deiner Diplomarbeit zum psychologischen Mentalcoach. Dabei wirkst Du immer gut gelaunt, gelassen und ausgeglichen. Auch beim Parken, wenn das Tram gefährlich nahekommt.

Ich weiss, was Du meinst. Ich habe tatsächlich auch noch etwas Zeit für mich und kann zwischendurch entspannen. Einfach so – nebenbei (lacht). Wenn manchmal auch nur relativ kurz. Mit zwei, drei tiefen Atemzügen.

Ohne diese Momente würde auch ich irgendwann die Balance nicht mehr finden. Erschwerend kommt dazu, dass ich absolut kein Morgenmensch bin – der Tag verkürzt sich also um ein, zwei produktive Stunden.

Du liest Gedanken.

Die Frage wird mir oft gestellt – und bin manchmal selbst erstaunt, dass das alles an sich ganz rund läuft. Als ich noch in der Redaktion und als Moderatorin von «Glanz und Gloria» gearbeitet habe, war ich, trotz geregeltem Arbeitsalltag, manchmal gestresster als jetzt. Rückblickend gab es dazu keinen wirklichen Grund. Ich genoss die Arbeit im Team des SRF sehr, eine sehr schöne, bereichernde Zeit. Ich exponiere mich allerdings ungern, fühle mich eher im Hintergrund zuhause und bin diskret. Das sorgte bei dieser Front-Aufgabe natürlich für gewisse innere Stressmomente (lacht).

«Man muss einfach damit beginnen. Ab Zeitpunkt x wirklich ausklinken.»

Nadja Zimmermann

Eine gewisse Konsequenz und die entsprechende Lebenseinstellung spielen sicher mit?

Auf jeden Fall. Und man muss einfach damit beginnen. Sich ab Zeitpunkt x wirklich kurz auszuklinken. Und «Nein» zu sagen. Kinder verstehen das, wenn man es erklärt und konsequent durchzieht. Der Partner auch – ihm liegt sehr daran, dass seine Partnerin ausgeglichen ist, das erleichtert auch ihm das Leben (lacht).

Ich setze den Kopfhörer auf – lasse meine Playlist laufen, schliesse die Augen – und bin weg. Manchmal nur für fünf Minuten. Ein wenig fliegen. Es hilft. Oder ich sitze in Zermatt auf einer Terrasse, sehe den blauen Himmel, beobachte die Kinder auf der Piste, trinke eine Tasse Chai Tee. Alles gut. Ein kurzer Moment Zeit für sich. Ganz entspannt. Ganz einfach.

«Dazu immer Musik.»

Nadja Zimmermann

Auch Kochen entspannt mich. Manchmal. Das Schnippeln von Gemüse, das Zusammenstellen einfacher Speisen – das Dekorieren. Immer natürlich. Dazu Musik. Immer. Abschliessend ein schön gestaltetes Foto, in meinen Lieblingstönen Beige und Grau. Auch Farbwelten können ungemein beruhigen und entspannen. Die Farben der Natur sind einzigartig. Unverfälscht. Und – man muss Freude an seiner Arbeit haben. Das ist ein enormes Plus. Ich kann mich glücklich schätzen. Es ist mir bewusst, dass es durchaus anders sein kann.

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