Resilienz. Wie du deine seelische Widerstandskraft stärkst.

Menschen mit einer hohen seelischen Widerstandskraft gelten als optimistisch, lösungsorientiert, durchsetzungsfähig und flexibel. Obwohl sie vieles durchgemacht, Verluste erlebt, Traumatisierungen und Ängste erfahren haben, gelingt es ihnen, gestärkt aus Krisen zu gehen und an ihnen zu wachsen. Was ist das Geheimnis ihrer inneren Stärke?

7 Tipps, wie du deine seelische Widerstandskraft stärken kannst.

1. Gute Beziehungen

Soziale Kontakte sind wichtig. In Krisenzeiten können dir engere Freunde oder Familienmitglieder zu einer wichtigen Stütze werden. Wer gehört du deinem vertrauten Kreis? Von wem wünschst du dir zukünftig Unterstützung?

2. Akzeptanz

Es gibt Geschehnisse oder Umstände, die wir leider nicht verändern können. Dies zu akzeptieren und anzuerkennen ist zugegebenermassen nicht leicht und manchmal ein längerer Weg. Unterstütze dich mit positiven Affirmationen zum Thema. Zum Beispiel:

«Ich nehme das Abenteuer an, mit mir zu leben.»

Simone de Beauvoir

3. Gefühle wahrnehmen

In einer Krisensituation kommt eine bunte Palette von Gefühlen in dir hoch. Einige sind dir vertraut und alt bekannt, andere wiederum sind neu und machen dir Angst. Nimm dir ein Blatt Papier und fertige eine Liste mit allen Gefühlen an, die du mit einer schwierigen Situation verbindest. Spüre in dich hinein und schreibe oder male alles auf, was dir dazu einfällt.

4. Flexibilität

Das Gefühl von Ausweglosigkeit kennt jeder, der eine Krise durchlebt. Nimm doch mal eine andere Perspektive ein! Überlege, was eine andere Person an deiner Stelle tun würde? Wie würde sie die Situation betrachten? Lass dich überraschen, dass es doch ein paar Dinge gibt, die du verändern kannst.

5. Offen für neue Wege sein

Wenn wir mit unangenehmen Situationen konfrontiert werden, reagieren wir häufig mit Flucht, Angriff oder Starre. Nur wer offen ist für Veränderungen, wird sich neue Ziele im Leben setzen können. Setze dir in erster Linie realistische Ziele und überlege, wie und wann du sie umsetzen kannst. Stecke nicht gleich den Kopf in den Sand, wenn es nicht sofort klappt. Was darf sich jetzt in deinem Leben verändern? Was musst du vielleicht anders machen, damit es beim nächsten Mal funktioniert?

6. Gelassenheit

Atme. Praktiziere Yoga, Meditation, Achtsamkeits- oder Entspannungsübungen. Sorge gut für dich und achte auf deine Bedürfnisse. Gönne dem Perfektionisten in dir einfach mal eine kleine Pause und höre auf deine innere Stimme. In welchen Situationen kannst du auch mal Fünfe gerade sein lassen?

7. Sei optimistisch.

Du hast in der Vergangenheit sicher schon einmal eine schwierige Situation erlebt. Vielleicht war der Kontext ein anderer, aber du hast sie erfolgreich bewältigt. Welche Fähigkeiten hast du dazu gebraucht? Vertraue dir, dass du es auch diesmal schaffen wirst! Schaue freundlich auf dich – in dir steckt alles, was du brauchst. Schreibe zehn Eigenschaften auf, die du besonders gut kannst. Wenn du das erste Mal mit einer Krise konfrontiert bist, suche dir ein Vorbild. Jemand, der schon einmal gestärkt durch eine Krise gegangen und an ihr gewachsen ist.

Quelle: Körper, Geist & Seele Magazin Hamburg, Ausgabe: Januar 2016 – Tamara Gailberger