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Robodocs
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Von Robo Docs und Cyborgs

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2 Min.

Ersetzen Roboter bald einen Grossteil unserer Ärzteschaft und unseres Pflegepersonals?

Schneller und präziser, sie brauchen weder Schlaf noch Verpflegung und treffen stets rationale und logische Entscheide. Würde man sich bei Gesundheitsfragen ganz einer Maschine ohne Empathie anvertrauen?

Unbestrittene Präzision

Sobald es um konkrete Diagnosen und Therapien geht, kommt Hightech-Unterstützung von allen Seiten – immer häufiger auch von Robotern. Die Präzision medizinischer Roboter ist unbestritten, weshalb sie immer häufiger in Operationssälen anzutreffen sind. Der Arzt behält allerdings zu 100% die Kontrolle und steuert von einer Konsole aus über Joysticks und Fusspedale die Bewegungen der chirurgischen Instrumente – das ganze minimalinvasiv (dank sogenannter Schlüsselloch-Technik) und ohne zu zittern. Roboter haben ins Schweizer Spitalwesen schon längst Einzug gehalten: vom Chirurgiesystem DaVinci sind z.B. schweizweit 27 Maschinen im Einsatz. Der vierarmige Telemanipulator wird in der urologischen Tumorchirurgie eingesetzt, knapp 90 Prozent aller Eingriffe an der Prostata, aber auch Operationen an Nieren und Blasen profitieren von dieser Technologie.

Bei OPs behält der Arzt zu 100% die Kontrolle und steuert über Joysticks und Fusspedale die chirurgischen Roboten.

Nicht nur in der OP-Saal

Roboter kommen aber auch ausserhalb des OPs vermehrt zum Einsatz – um den Fachkräftemangel abzufedern, werden sie zunehmend auch in der Pflege eingesetzt. In Japan, dem OECD-Land mit dem höchsten Anteil von über 75-jährigen Menschen, übernehmen Roboter in Pflege- und Altersheimen unterstützende Aufgaben wie das Bewegen und Umlagern von Patienten und reduzieren dadurch die körperliche Belastung des Pflegepersonals. Auch Routine-Aufgaben von Blutdruck- oder Pulsmessung bis hin zur Blutentnahme stehen schon im Stellenbeschrieb einiger Pflege-Roboter. Auch in diesem Bereich haben Roboter eine primär assistierende Funktion – mit dem Vorteil, dass sie mehr Zeit für die menschliche Seite der Pflege schaffen. Von einer Wegrationalisierung des Pflegepersonals kann also keine Rede sein.

Bionische Körperteile

Vorteile von Roboter-Unterstützung erhoffen sich auch Menschen mit körperlichen Behinderungen. Während Roboter bei Reha-Therapien schon länger zum Einsatz kommen, wird im Bereich der Bewegungsunterstützung z.B. bei Querschnitt-gelähmten durch Roboter-Exoskelette oder in der Prothetik beim Ersatz von Gliedmassen durch bionische Körperteile intensiv geforscht.

Ziel ist in allen roboterunterstützten Bereichen eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsqualität von Patienten und Ärzten. Roboter werden vermehrt im Dienst dieser Zielsetzung eingesetzt, wobei sie den Menschen – weder die Ärzteschaft noch das Pflegepersonal – werden ersetzen können. Gesundheit bleibt eine menschliche Angelegenheit.

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