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Sommersprossen
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Ein Gesicht ohne Sommersprossen ist wie eine Nacht ohne Sterne.

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Die Schönheit der Sommersprossen

Wer sie hat, versucht sie loszuwerden. Fotograf Reto Caduff ist so fasziniert von Ihnen, dass er ihnen ein ganzes Fotoprojekt widmet.

Sommersprossen – Märzentupfen oder Laubflecken – werden als lästig betrachtet. Wer sie hat, versucht mit allen Mitteln, sie loszuwerden. Fotograf Reto Caduff teilt diese Meinung nicht:

Lieber Reto, wie kamst du dazu, ein ganzes Fotoprojekt über Sommersprossen zu machen?

Das liegt vermutlich daran, dass ich ein grosses Faible für das Natürliche und natürliche Schönheit habe. Irgendwie haben mich Sommersprossen schon immer fasziniert. Als Fotograf und Regisseur ist mir auf vielen Shootings aufgefallen, dass Sommersprossen entweder überschminkt oder nachträglich digital von Bildern entfernt werden. Dabei finde ich sie wunderschön.

Du hast uns erzählt, dass du bei deiner Recherche auch auf viele Methoden gestossen bist, um Sommersprossen loszuwerden. Woher, glaubst du, kommt diese ablehnende Haltung?

Das stimmt, als ich nach dem Begriff «Sommersprossen» googelte, habe ich vor allem Einträge darüber gefunden, wie man sie am besten beseitigen kann. Ätzen, Bleichen, mit Zitronensaft behandeln – es waren zum Teil verrückte Methoden dabei. Da wurde mir erst klar, dass ich auf eine Thematik gestossen war, die man auch von einer ganz anderen Seite beleuchten kann – und soll, wie ich finde.

Ich vermute, dass sich unser gängiges Schönheitsideal einfach an makellosen, glatten Gesichtern orientiert und darum jegliche Abweichung lediglich als Störfaktor wahrgenommen wird. Ich dagegen empfinde sie vielmehr als Bereicherung des Ausdrucks einer Persönlichkeit.

Was für eine Haltung hatten deine Modelle zu ihren eigenen Sommersprossen?

Viele der Frauen, die ich getroffen habe, haben ihre Sommersprossen im Laufe ihres Lebens angenommen und sind stolz auf sie. Die meisten haben mir auch erzählt, dass sie als Kind oft wegen ihrer «Märzetüpfli» gehänselt worden sind und bis heute damit auffallen. Das war nicht immer leicht, aber es hat sie stark gemacht. Diese Einstellung wollte ich durch meine Bilder weitergeben.

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