Schwangerschaft und Sport

Verläuft die Schwangerschaft normal, können Sport und Bewegung wie gewohnt weiter betrieben werden. Wer sich in Bewegung hält, dem fällt es leichter, die empfohlene Gewichtszunahme von zehn bis zwölf Kilogramm nicht zu überschreiten. Zudem helfen Kraft und Kondition auch bei der Geburt.

Regeneration ist allerdings genauso wichtig! Zweimal am Tag die Füsse hochlegen und entspannen ist empfehlenswert. Die Kombination aus Ruhe und Bewegung verschafft während der Schwangerschaft ein besseres Wohlbefinden.

Kann ich jede Art von Sport treiben?

Gewöhnliche Sportarten können in angepasster Form fortgesetzt werden. Allerdings sollte man hartes Training vermeiden und bei aufkommendem Unbehagen sofort aufhören. Der Trainingspuls sollte nicht über 140–145 pro Minute steigen, damit das Herz nicht überbelastet wird. Dieses hat während der Schwangerschaft eine grössere Blutmenge in den Körper zu pumpen; zusätzlich versorgt es die Plazenta.

Vorsicht mit schweren Streckübungen, da alle Gelenke und Bänder elastischer sind als unter normalen Umständen. Durch den Einfluss der Schwangerschaftshormone werden die Gelenke und Bänder für die Geburt vorbereitet, wodurch sich das Becken bei der Entbindung dehnen kann und dem Kopf des Kindes genügend Platz gibt.

Reichlich trinken vor, während und nach dem Training – man kommt während der Schwangerschaft leichter ins Schwitzen als sonst und braucht deshalb viel Flüssigkeit.

Zu anstrengender Sport führt auch leicht zu einer Überwärmung des Körpers (Hyperthermie), und das sollte – vor allem in den ersten Wochen der Schwangerschaft, während der Organbildung – unbedingt vermieden werden. Die Körpertemperatur des Fötus ist immer rund ein halbes Grad höher als die der Mutter. Anstrengender Sport mit starkem Schwitzen kann innerhalb von einer Stunde zu einer Körpererwärmung um fast zwei Grad führen. Deshalb sollten auch längere Saunabesuche am Anfang der Schwangerschaft unterbleiben, sofern der Kreislauf nicht daran gewöhnt ist. Und Fieber solltest du deinem Arzt oder deiner Ärztin mitteilen!

Welche Sportarten lieber nicht?

Von einigen Sportarten wird während der Schwangerschaft dringend abgeraten, da Mutter und Kind durch die Ausübung Schaden nehmen könnten. Dies sind vor allem Sportarten, bei denen es zu Zusammenstössen oder Zweikämpfen kommt. Folgende Sportarten solltest du während der Schwangerschaft auf Eis legen:

• Fussball


• Basketball


• Handball

Andere Sportarten können schädlich sein, da sie aufgrund der hohen Belastung für Körper und Herz Stress beim Kind und Unbehagen bei dir auslösen. Dazu gehören:

• Bodybuilding


• hartes Ausdauertraining

Generell gilt es, Überanstrengung zu vermeiden. Leistungssport und Wettkämpfe sind in der Schwangerschaft tabu.

Wann ist Sport für Schwangere ungesund?

Wichtiger als sonst ist, auf den eigenen Körper zu hören. Verspürt man Unbehagen oder andere Symptome, dann sollte sofort aufgehört werden. Geht dieser Zustand nicht vorüber, verständige deinen Arzt oder deine Hebamme. Tu das umgehend, wenn Blutungen eintreten.

Keinen Sport treiben:

• bei Unbehagen


• bei Schwindel, Flimmern vor den Augen, Atemnot oder Herzrasen


• bei Schmerzen


• bei Blutungen


• wenn bei früheren Schwangerschaften Probleme auftraten


• wenn dein Arzt oder deine Hebamme dazu raten.

Gibt es schonende Sportarten?

Schwimmen

Schwimmen ist schonend und effektiv zugleich. Wenn man es nicht gewöhnt sind, fängt man am besten langsam und ruhig an. Die ersten drei Mal vielleicht nur 5 bis 10 Minuten lang schwimmen und danach langsam auf 20 Minuten in normalem Tempo steigern, zwei- bis dreimal pro Woche. Es wird eine Wassertemperatur von 18–25°C empfohlen.

Whirlpool oder zu heisses Wasser sind in der Schwangerschaft tabu. Hohe Temperaturen können dem Kind schaden; zudem wimmelt es in den Bädern leider von Bakterien und Pilzen. Die Immunabwehr ist wegen des veränderten Säureniveaus in der Scheide herabgesetzt, und so drohen im schlimmsten Fall Scheidenpilze und -infektionen.

Spaziergänge & Rad fahren

Schnelle Spaziergänge, 30 Minuten lang, zwei- bis dreimal in der Woche sind eine sehr effektive Methode, um Ihren Körper in Schuss zu halten. Wenn Sie Probleme mit Ihren Beinen haben, können Sie auch Rad fahren. Bei Unsicherheiten gilt aber immer: Erst mit Hebamme und Arzt sprechen.