Direkt zum Inhalt

Ruhe für Körper und Geist. Shavasana.

Shavasana
75
91
3 Min.

How to Shavasana

Rein körperlich stellt Shavasana tatsächlich keine hohen Ansprüche. Wenn man sich flach auf den Rücken legt, ist es eigentlich bereits geschafft. Schwieriger ist es, den Geist zur Ruhe zu bringen.

  • Kein Hohlkreuz. Versuche, den unteren Teil des Rückens tatsächlich flach auf den Boden zu bekommen.
  • Halte einen gleichmässigen Abstand zwischen Schultern und Ohren. Die Schultern ziehen Richtung Yogamatte bzw. Richtung Füsse.
  • Die Arme sollten entspannt entlang des Körpers liegen. Die Handflächen sind nach oben geöffnet.
  • Die Beine sind gestreckt, die Füsse drehen sich gleichmässig nach aussen.
  • Wer Nacken- oder Rückenprobleme hat, greift zu Hilfsmitteln wie etwa eine Decke oder ein Kissen unter dem Nacken. Oder eine Rolle unter den Knien.
  • Nicht schummeln! Mindestens 10 Minuten verweilen. Im Idealfall auch gerne länger. Als Faustregel gilt: 5 Minuten Shavasana pro 30 Minuten aktiver Asana-Praxis.
  • Versuche, den Kreislauf zu beruhigen, atme ruhig und gleichmässig.
Warum ist Shavasana so wichtig?

Traditionellerweise wird Shavasana am Ende einer Yoga-Einheit praktiziert. Die Stellung hilft dem Körper, das Erlebte zu verarbeiten und einzuordnen. Das passiert ganz unbewusst. Es geht nicht darum, die Stunde im Geist Revue passieren zu lassen. Im Gegenteil! Der Geist sollte – hierin liegt die Schwierigkeit – leer sein. Wer das (noch?) nicht kann, behilft sich damit, sich auf die Atmung zu konzentrieren. Den Rest macht der Körper quasi von alleine. In der «Toten-Mann-Stellung» findet somit immer auch ein unbewusster Lernprozess statt.

Eine leicht nachvollziehbare Analogie: Yoga ohne abschliessendes Shavasana ist, wie eine Schularbeit schreiben und sie dann in letzter Sekunde abgeben, ohne sich die Ruhe zu nehmen, den Text noch einmal durchzulesen. Wir wissen vermutlich alle, wie das endet…

Bringe in Shavasana das viel zitierte «Affenhirn» (monkey mind) zur Ruhe und lass deinen Körper reflektieren.

Wie die Position wirkt:

  • Die Stresshormone werden reduziert.
  • Das Nervensystem wird gestärkt.
  • Glückshormone werden ausgeschüttet.
  • Die Atmung wird tiefer.
  • Verspannungen lösen sich.
  • Wir lernen zu fokussieren.
Warum ist Shavasana so schwierig?

Die Antwort liegt auf der Hand: Wann hast du es zuletzt geschafft, die ganze Spannung aus Körper UND Geist weichen zu lassen? Eben.

Die meisten von uns haben Schwierigkeiten, Ruhe und Inaktivität überhaupt zu tolerieren. Sobald wir in Gefahr kommen, einen Moment unbeschäftigt zu sein, lenken wir uns ab, greifen zum Handy, checken den Instagram-Feed, zünden uns eine Zigarette an oder stürzen uns in die aufgeheizte Empörungsspirale von Zeitung & Co.

Die Entdeckung der Langsamkeit

Legen wir doch einmal eine Pause ein, rast unser «Monkey Mind» weiter. Meistens im Kreis. Hier kommt Shavasana ins Spiel: Von der Leistung ins Nichtstun. Das muss man erst mal aushalten können.

«Friede beginnt damit, dass sich jeder von uns jeden Tag um seinen Körper und seinen Geist kümmert.»

Thich-nhat Hanh, Mönch, Schriftsteller (Vietnam)

 

Aus: Netdoktor.at

91
3 Min.

Mehr Wissen zu deinem Themenbereich?