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slow intelligence
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Warum uns Verlangsamung schlauer macht.

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Slow Intelligence

Erfahrung und Gewöhnung lassen uns im Alltag schnell und effizient reagieren. Unser Geist kann jedoch ganz besonders profitieren, wenn wir ihm bewusst Zeit geben.

«Salz und …», «Pech und …»? Dass wir Phrasen wie diese ohne Nachdenken vervollständigen können, verdanken wir unserem Autopiloten im Kopf. Programmiert durch unsere (Lebens-)Erfahrungen, lässt er uns rasant und intuitiv Menschen und Situationen bewerten und Entscheidungen treffen. Das spart Zeit und Mühe, und es passt zu unserem hastigen Leben: Wir «scannen» durch einen Artikel, während wir nebenher eine Whatsapp-Nachricht beantworten und den To-Go-Coffee bestellen. Schnelligkeit ist alles, oder?

Ein Geist, zwei Systeme

Nicht unbedingt. Stellen wir uns den Geist als ein Konstrukt aus zwei Systemen vor: System 1 ist das oben erwähnte, das unbewusst und ultraschnell beurteilt und einordnet. System 2 kommt zum Zuge, wenn wir konzentriert über etwas nachdenken, Dinge abwägen oder uns bewusst auf etwas fokussieren. Vereinfacht gesagt: System 1 fängt reflexartig das herunterfallende Glas auf, System 2 hilft uns beim Ausfüllen des Kreuzworträtsels.

Weil Menschen gerne effizient vorgehen (oder anders formuliert: eher faul sind), verlässt sich System 2 gern auf System 1 und hinterfragt (vor)schnelle Einschätzungen nicht. Das kann nicht nur dazu führen, dass wir voreiligen Schlüssen und unseren Vorurteilen aufsitzen: Wir erweitern auch kaum noch unseren Erfahrungsschatz.

Bewusst abbremsen

Indem wir unser Handeln und Denken gezielt abbremsen, trainieren wir unseren Geist und schaffen Raum für neue, kreative Ideen. Ganz einfach, indem wir Dinge zelebrieren, die Zeit brauchen und uns Zeit schenken. Drei einfache Vorschläge:

Mit der Hand schreiben

Schreiben ohne «Delete»-Taste? Wo wir sonst auf der Tastatur unseren eigenen Gedanken hinterhergaloppieren, erleben wir beim Schreiben mit der Hand etwas Besonderes: Wie das Schreiben unsere Gedanken erst formt und leitet.

Langsame Hobbys

Schon mal Schnellstricken versucht? Genau, das gibt es nicht. Viele Hand(arbeits)tätigkeiten sind per Definition langsam und konzentriert. Und das überträgt sich auch auf unseren Geist.

Ferien von Social Media

Warum nicht mal einen Tag auf Facebook & Co verzichten und die gewonnene Zeit für entspanntes Tagträumen nutzen?

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