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Interview

Smart Health
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Was bringt uns Smart Health?

Wir fragten Dr. med. Peter Schertenleib, den medizinischen Leiter des Medbase-Zentrums in Bern.

Herr Dr. Schertenleib, Sie sind ja schon viele Jahre Arzt. Wie beurteilen Sie den Trend «Smart Health»?

«Smart health» ist ein Trend, der mit einer unaufhaltsamen Entwicklung unserer Gesellschaft  einhergeht, nämlich der «Digitalisierung» vieler – wenn nicht gar aller – Bereiche unseres Lebens.

Da Messgeräte immer kleiner werden und zudem permanent mit dem «Netz» verbunden sind, können wir Körperfunktionen dauernd monitorisieren lassen. Andere Funktionen sind über das Internetz nach Wahl verfügbar wie medizinische Informationen, oder die Möglichkeit Termine online zu vereinbaren. Unsere Physiotherapeutinnen und unsere Ernährungsberaterinnen verwenden zum Beispiel ergänzend zur konventionellen Therapie Apps auf Smartphones für den direkten Austausch mit den Patientinnen und Patienten.

Ob allerdings – als Beispiel – das sogenannte EKG auf der elektronischen Armbanduhr (es ist kein echtes EKG) wirklich zur Gesundheit oder schon nur zur Sicherheit beiträgt, ist sehr fraglich.

Gesundheit wird quasi zur Modesache. Ist das noch gesund?

Wenn denn wirklich Gesundheit zur Mode würde, wäre das ja gut. Nur, was ist Gesundheit? Am ehesten ja doch ein gesunder Lebensstil: Rauchfreiheit, viel Bewegung, gesund essen und nicht zu viel Stress. Tönt einfach, nicht?

Ist denn das Machbare immer auch das Sinnvolle?

Nein, gerade eben nicht: im Moment gibt die Plattform www.smartermedicine.ch Auskunft darüber, was sinnvoll ist und was nicht. Mehr ist nicht immer ein Plus – entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Hausarzt.

Wie beurteilen Sie die digitalen Möglichkeiten im Bereich Telemedizin, Elektronisches Patientendossier und medizinischen Apps?

Es wird sehr viel entwickelt und einiges davon wird sich sicher durchsetzen zum Nutzen von uns allen. Das Patientendossier ist ein Muss, anderes wird kommen, darunter wird es auch unnötige Spielereien geben. Damit werden wir alle umgehen, so wie es sich ergibt.

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