Ein Seufzer kann auch kaum wahrnehmbar sein.

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Seufzen. Internationale und non-verbale Verständigung.

Ehrlich, erleichternd, ängstlich, angespannt oder erfreut.

Nebst dem Lächeln, das nicht zwingend ehrlich gemeint sein muss, ist das betont tiefe Luftholen eine Form international verständlicher, non-verbaler Kommunikation. Eine universelle Ausdrucksform.

Drückt Glück und Unglück aus. Erleichterung und Anspannung. Keine andere Ausdrucksform ist so entwaffnend ehrlich – und manchmal einfach nötig. Erleichtert – das erhoffte Hotel hat noch freie Zimmer. Genervt – gerne in Kombination mit dem berühmten Augenrollen Richtung Himmel. Glücklich – endlich sitzt man wieder auf dieser gewissen Bank bei den Dünen und sieht das Meer. Wie jeden Sommer. Befreiend – die Entscheidung war gut.

«Ich zweifle seit 87 Jahren am Verstand der Menschheit. Und ich seufze seit 87 Jahren. Vermutlich.»

Helma Hauswirth, 88. Eine Mutter.

Der Seufzer ist generationenübergreifend und geschlechtsneutral. Er ist keine Form der Höflichkeit. Ein Seufzer kommt von innen. Und führt unseren Lungen dabei eine energiespendende Portion zusätzlichen Sauerstoff zu. Bis in die hintersten Bereiche. Erlauben wir uns einen ehrlichen Seufzer von Zeit zu Zeit.

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Andreas Finke

Nach dem Studium des Sprach- und Kulturwissenschaften und einem Lehrauftrag an der Universität Zürich, war er für Unternehmen wie Akris oder die Nia Schmidheiny Stiftung im Bereich Kommunikation tätig. Er arbeitet als Redaktor u.a. für das Online Magazin Zurichkreis8.