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Wechseljahre
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Midlife-Crisis. Andropause. Wechseljahre.

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Auch Männer bleiben nicht verschont

Dass Frauen ab einem gewissen Alter mit Wechseljahrbeschwerden wie Hitzewallungen zu kämpfen haben, ist weithin bekannt. Aber auch Männer bleiben davon nicht ganz verschont — auch sie durchleben die sogenannte Andropause.

Wann treten sie auf, und wie lange dauern sie an?

Es gibt viele Synonyme für diesen Lebensabschnitt eines Mannes. Zu den bekanntesten zählen sicherlich «Andropause» und «Andropenie» sowie «Midlife Crisis».

Ausgelöst wird dieser Prozess durch eine Abnahme der Hormonproduktion des Körpers. So wird beispielsweise das männliche Sexualhormon Testosteron in geringeren Dosen ausgeschüttet. Dieser Prozess startet allerdings bereits früh und ist sehr schleichend - daher ist der Wechsel auch nicht bei allen Männern gleichermassen spürbar. Auch die Dauer der Andropause variiert von Mann zu Mann. Im Durchschnitt liegt die Dauer, ähnlich wie bei den Frauen, bei 7,4 Jahren. Der Prozess beginnt schleichend, und überrascht und verunsichert viele der Männer zuerst.

Symptome der Wechseljahre beim Mann

Die Symptome, welche bei einem Mann während der Andropenie auftreten, ähneln sich zum Teil denen, der weiblichen Wechselsjahrbeschwerden. Dazu zählen seelische Veränderungen, die sich zum Beispiel in Verstimmungen äussern können. Auch Gefühlsschwankungen, innere Unruhe, und sogar ein deutliches Nachlassen der Aktivität eines Mannes sind typische Erscheinungen. Auch Männer bekommen während dieser körperlichen Metamorphose, ähnlich dem weiblichen Geschlecht, immer mal wieder Schweissausbrüche.

Es gibt allerdings auch Merkmale, die nur bei Männern auftreten. Dies hängt in erster Linie mit dem Testosteronmangel zusammen. Da dieses Sexualhormon die Libido und die Prostata beeinflusst, hat dies Auswirkungen auf ihre Potenz. Der Hormonmangel kann sogar zu Erektionsstörungen führen. Diese Sexualprobleme können eine Beziehung auf die Probe stellen, sowie das Ego des Mannes verletzen.

Viele betroffene Männer leiden während dieser Phase auch unter Schlafstörungen. Wobei nicht wenige der Männer ein erhöhtes Schlafbedürfnis entwickeln. Oftmals verspüren die betroffenen Männer eine regelrechte «Antriebsschwäche».

Ein weiteres Phänomen für diesen Lebensabschnitt ist eine plötzliche Zunahme an Gewicht, ohne die Ess- und Lebensgewohnheiten radikal umzustellen. Äusserlich wird dies oft in einem deutlich grösseren Bauchumfang sichtbar.

Wie können die verschiedenen Beschwerden in dieser Lebensphase abgemildert werden?

Das Gegenstück zur Gynäkologie für Frauen ist die Andrologie. Ein solcher Fachmann kann den betroffenen Männern durchaus dabei behilflich sein, die Beschwerden zu lindern. Beispielsweise kann der Androloge spezielle Testosteronpräparate verschreiben, die den natürlichen Prozess der Hormonabnahme ausgleichen können. Allerdings sollten die äusseren Umstände wie Ernährung und Bewegung zuerst an den Lebensabschnitt angepasst werden. Dadurch lässt sich die Andropenie zwar nicht verhindern, aber durch Methoden wie zum Beispiel Yoga, Qui Gong oder Achtsamkeit können die Auswirkungen abgeschwächt werden. Eine weitere sanfte Therapie sind Stoffe wie Baldrian oder Johanniskraut.

Sport hilft gegen die fehlende Antriebslosigkeit genauso wie gegen möglicherweise auftretende Depressionen. Auch das bereits erwähnte Bauchfett hat dank Sport kaum eine Chance. Und weniger Bauchfett hat nicht nur ästhetische Vorteile, da Fettzellen das Testosteron in Östrogen umwandeln, bedeutet weniger Bauchfett ein Mehr des männlichen Sexualhormons.

 

Aus: Vital.de

«Midlife Crisis: Zeit der Entscheidung zwischen jung alt werden und alt jung bleiben»

Karl Heinz Karius (*1935), Urheber, Mensch und Werbeberater

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