Eine Wanderung durch die typische Luzerner Kulturlandschaft: Bauernhöfe, Wiesen, Kühe, Obstkulturen, Kapellen und Wegstöckli.

Wir starten bei der Postautohaltestelle «Post» in Beromünster und folgen den Wegweisern «Beromünster Radioweg» hoch zum Chorherrenstift und zur Stiftskirche St. Michael. Ein Blick ins barocke Innere und auf das Chorgestühl voller Heiliger, Engel, Drachen und Monster lohnt sich.

 

Einer von 300 Schweizer Kulturwegen

Es sind sieben «Radiostationen», die uns bis zum ehemaligen Landessender Beromünster begleiten. Jede Station lässt sich mit einem Knopf starten und entführt in die Welt des ehemaligen Radio Beromünster. Für die älteren Wandernden unter uns ist es eine nostalgische und sentimentale Zeitreise in die Vergangenheit, für die jüngeren eine kurzweilige Geschichtslektion. Bekannte Stimmen, Intros und Ereignisse werden beim Zuhören wieder lebendig: das erste Hitparaden-Intro, die Musik unter der Leitung von Hans Möckli, das Attentat auf J. F. Kennedy… oder lustige Radiopannen und Versprecher, bei welchen man einfach lachen muss.

 

Im Schutz der Waldkathedrale

Unterwegs wartet nach der St.-Theobald-Kapelle linkerhand die «Waldkathedrale». Diese wurde 1790 als französische Gartenkultur angelegt, um den Stiftsherren Erholung zu bieten. Die Anlage ist in den Grundstrukturen noch erkennbar. Wer sich im Schutz und unter dem Dach der alten, hohen Bäume auf eine der vielen Bänke setzt und die Aussicht geniesst, spürt, dass der Name Waldkathedrale durchaus seine Berechtigung hat. Vorbei an der Besenbeiz Tubakschüür geht’s zur Station 7 mit Grillplatz und Aussicht auf den Sendeturm. Dieser steht seit 2009 unter Denkmalschutz und ist mit 217 Metern Höhe noch immer eines der höchsten Bauwerke der Schweiz.

 

Ab hier ist fertig mit Spazieren, die Wanderung durch einen typischen Mittellandwald mit vielen jungen und alten Tannen beginnt. Am Reit- und Bikeverbot vorbei geht es hinter dem Rastplatz erst durch den Wald, dann dem Waldrand entlang bis zum Fahrverbot. Hier rechts halten bis zur Waldhütte, dort den Waldweg hinunter bis zum gelben Wanderwegweiser. Diesem geradeaus folgen. Erst Richtung Oberhundgelle und später Richtung Vogelsang. Wer den Abmarsch in Beromünster rechtzeitig geschafft hat, erreicht das Restaurant Vogelsang präzis zum Mittagessen. Die Aussicht von der Terrasse (unbedingt reservieren) auf die 237 Gipfel rundherum ist phänomenal. Dazu ein Sänder Bier aus Beromünster geniessen.

 

Weiterwandern oder Vogelwarte?

Nach dem Mittagessen haben wir zwei Varianten zur Auswahl. Variante 1: via Eich ins hübsche, farbenfrohe Städtchen Sempach weiterwandern. Unterwegs erleben wir mehr Luzerner Kulturlandschaft und geniessen die Aussicht auf den Sempachersee. Oder Variante 2: ab Haltestelle Eich/Vogelsang um 13.04 Uhr das Postauto nehmen und in 14 Minuten direkt zur Vogelwarte Sempach hinunterfahren. Der Besuch der Vogelwarte lohnt sich. Die interaktive Ausstellung, der Film «Vogelschau», der Lehmbau mit Aussenbereich am Sempachersee samt Kiosk und Volieren sind auch ein tolles Erlebnis für Familien mit Kindern. So oder so: Vögel werden Sie auf beiden Varianten begleiten.

Wandertipp Beromünster
Karte Beromünster
Beromünster –  Radioweg – Aemmewilewald – Vogelsang – Sempach
   
Start Beromünster, Post, Postautohaltestelle
Ziel Sempach
Anreise Mit dem ÖV
Rückreise Mit dem ÖV
Route Beromünster, 642 m – Radioweg – Sendemast/Blosenberg, 800 m – Aemmewilewald, 752 m – Vogelsang, 695 m – Sempach, 513 m
Charakteristik Feld- und Wiesenwanderung durchs Luzerner Mittelland
Schwierigkeit T1 (Asphalt und Waldwege)
Zeit 3,5 Stunden (ohne Pausen und Radiohören)
Distanz 13 km
Höhendifferenz Aufstieg 260 m und Abstieg 400 m
Ausrüstung Wanderbekleidung, Wander- oder Laufschuhe
Verpflegungsmöglichkeiten

Restaurants/Cafés in Beromünster

Hotel Vogelsang, Eich

Restaurants/Cafés in Sempach

Schweizerische Vogelwarte, Sempach
Wanderkarten 1:25’000, 1130 Hochdorf
Geheimtipp Die Wege sind einfach und die Landschaftund die Ausblicke gerade auch nach einem Schneefalloder im Winter herrlich schön. Warme Kleidung und gutes Schuhwerk anziehen.
   
Dominik Abt

Dominik Abt, Wanderleiter SBV, leitet Wanderungen und Trekkings in der Schweiz und weltweit.

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