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Blog-Nothilfe-CABD
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Nothilfe: CABD ist das neue Gabi

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2 Min.

Eine Unfallsituation ist für alle anspruchsvoll. Entscheidend ist, dass man sich die wichtigsten Schritte für die Nothilfe gut einprägt.

GABI kannte jeder und jede: Wer vor einem Dutzend Jahren einen Nothilfe-Kurs absolvierte, lernte diese Eselsbrücke. Näherte man sich einem Verunfallten, galt es vier Fragen zu beantworten:

  1. «Gibt er Antwort?»
  2. «Atmet er?»
  3. «Blutet er?»
  4. «Ist sein Puls spürbar?»

CABD hat GABI ersetzt

GABI wurde in der Nothilfe bereits vor einigen Jahren durch das international gültige CABD ersetzt. Die neue Regel kommt zum Einsatz, wenn der Patient keine spontanen Lebenszeichen erkennen lässt. CABD sind die vier Anfangsbuchstaben der wichtigsten Stichwörter dazu:

C= Circulation (Kreislauf). Ist der Patient bewusstlos und atmet nicht, machen Sie Herzmassagen: Legen Sie die eine Handballe auf die Mitte des Brustkorbs und die andere darüber. Stossen Sie 30 Mal mit gestreckten Armen 4 bis 5 Zentimeter tief. Wenn der Patient immer noch nicht atmet, wiederholen Sie den gesamten Vorgang – es sei denn, es ist ein AED (siehe Eckpunkt «D») zur Hand.

A= Airway (Atemwege). Hier soll die Atmung beurteilt werden. Allenfalls müssen Sie die Atemwege frei machen. Heben Sie das Kinn an und strecken Sie sanft den Kopf. Hand auf den Oberbauch, Ohr an die Nase des Patienten. Hören oder fühlen Sie, dass er atmet?

B= Breathing (Atmung). Wenn der Patient immer noch keine Lebenszeichen von sich gibt, müssen Sie versuchen, ihn zu beatmen. Mund des Patienten schliessen, zwei Atemstösse in die Nase blasen. Bewegt sich der Brustkorb?

D= Defibrillation. Ein sogenannter Automatischer Externer Defibrillator (AED) versetzt dem Patienten einen kontrollierten elektrischen Schlag, welcher das Herz anregt, wieder einzusetzen. AED sind so konzipiert, dass sie gefahrlos auch von Laien bedient werden können. Sie folgen einfach den Anweisungen des Geräts.


Wenn der Patient spontane Lebenszeichen gibt

Sobald sich die Situation verbessert hat, gilt die Regel «Beurteilen – alarmieren – Massnahmen ergreifen». Dabei ist insbesondere auf mögliche innere sowie Wirbelsäulenverletzungen zu achten. Blutungen stillen, gebrochene Glieder fixieren, Lagerung und Witterungsschutz sind die nächsten Schritte.


Auffrischung und Nothilfe-Tipps für unterwegs

Wer sein Erste-Hilfe-Wissen auffrischen möchte, kann einen Nothilfekurs besuchen. Verschiedene Organisationen haben entsprechende Angebote, teilweise sogar spezielle Refresher-Kurse:


Für iPhone und Android-Handys gibt es ausserdem eine kostenlose Erste-Hilfe-App des Schweizerischen Roten Kreuzes SRK. Sie bietet Anleitungen für (fast) alle Notsituationen, von der Allergie bis zum Zeckenbiss.

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