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Sportberatung
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Bewegungs- und Sportberatung

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Wer Freude hat, bleibt dran

Man nimmt sich vor, mehr Sport zu treiben, rafft sich auf, geht joggen, ins Fitnessstudio oder Schwimmbad – doch schon nach kurzer Zeit ist der Elan weg und alle guten Vorsätze sind wieder dahin. Wem dies bekannt vorkommt, der hat möglicherweise einfach noch nicht die richtige Sportaktivität gefunden. Denn Studien zeigen: Nur wer einen Sport ausübt, der ihm Spass macht, bleibt auch längerfristig motiviert. Es ist daher enorm wichtig, herauszufinden, welche Sportart zu einem passt. Und dafür gibt es diesen Frühling eine einmalige Gelegenheit: Gemeinsam mit der Universität Bern bieten wir Bewegungs- und Sportberatung für 200 Personen an. Wie diese genau ausschaut, erklärt die Sportwissenschaftlerin Nina Schorno.

Nina Schorno, Universität Bern
Nina Schorno, Universität Bern
Was ist das Ziel der Bewegungs- und Sportberatung?

Wir sind überzeugt, dass viele Menschen regelmässig und mit Freude Sport machen würden, wenn sie die richtige Sportaktivität für sich gefunden hätten. Viele kennen das: Man nimmt sich vor, mehr Sport zu treiben, zahlt ein teures Fitness-Abo und nach drei Wochen geht man nicht mehr hin. Hier setzen wir an. Wir wollen die passende Sportart für den Einzelnen finden. Denn Studien belegen: Nur, wenn man den Sport treibt, der den eigenen Bedürfnissen entspricht, wird man ihn auch dauerhaft durchführen. Der Fachbegriff dafür lautet intrinsische Motivation. Wenn man etwas gern tut, fällt es einem auch nicht schwer, durchzuhalten.

Wie läuft die Bewegungs- und Sportberatung ab?

Das Ganze beinhaltet einen Event, an welchem die Teilnehmenden eingehend zu ihren Zielen befragt werden. Geht es ihnen mehr um Fitness, soziale Kontakte oder ums Stressabbauen? So lässt sich der Sporttyp bestimmen. An diesem Event haben die Teilnehmenden auch die Möglichkeit, an unterschiedlichen Sportkursen teilzunehmen. Diese können auch ohne Vorkenntnisse oder grosse Fitness besucht werden. Im Anschluss an die Sportkurse wird mit einem Berater bzw. einer Beraterin diskutiert, was dem Teilnehmenden am besten gefallen hat und welche Aktivität für sie oder ihn passend sein könnte. In den Wochen danach bleiben die Wissenschaftler in telefonischem Kontakt mit den Teilnehmenden und begleiten sie als Coach. So sollte es jeder schaffen, zu seinem Sport zu finden.

Frau Schorno, welcher Sporttyp sind Sie?

Ich bin eine sogenannte «kontaktfreudige Sportlerin». Das heisst, meine grösste Motivation, Sport zu treiben, ist, mit anderen in Kontakt zu sein. Gleichzeitig möchte ich durch die Bewegung neue Energie tanken für den Alltag.

Dann sind Sie ein Vereinsmensch?

Das kann man so sagen. Ich spiele Badminton in einem Verein. Nicht wirklich ein Mannschaftssport, aber der Kontakt zwischen den Mitgliedern ist gross.

Wie viele Typen gibt es denn?

Wir unterscheiden neun Typen, vom «figurorientierten Stressregulierer» über den «Aktiv- Erholer» bis zum «erholungssuchenden Sportler», um nur drei zu nennen. Wir versuchen den Alltag der Teilnehmenden in unsere Beratung einzubeziehen. Unser Ziel ist es, einen Sport zu finden, der zum Typ und zur jeweiligen Lebenssituation passt. Nach der Beratung begleiten wir die Probanden, coachen sie und schauen, ob sich ihre Motivation verändert.

Unser Beratungsansatz ist ein positiver. Wir wollen nicht aufzeigen, wo die Fitnessdefizite einer Person liegen und woran sie arbeiten muss, sondern wir fragen: Was machst du gerne?

 

An wen richtet sich die Sportberatung?

An alle, die gar nicht oder nur unregelmässig Sport treiben. Und an Wiedereinsteiger, die durch veränderte Umstände in letzter Zeit weniger Sport treiben konnten, als sie gern würden.

Also können vom Studierenden bis zum Rentner oder zur Rentnerin alle teilnehmen?

Sport ist für alle da, allerdings mussten wir aus praktischen Gründen das Alter auf 20 bis 70 Jahre festlegen. Die Bewegungs- und Sportberatung läuft von Mai bis September, wird von der Atupri Gesundheitsversicherung unterstützt und ist auch deshalb für die Teilnehmenden kostenlos. Übrigens nicht nur für dort Versicherte.

Und wer sich für das Thema interessiert, jedoch nicht teilnehmen möchte?

Der kann seinen Sporttyp online selbst bestimmen. Sicher auch ein guter Weg zu seinem persönlichen Sport – nur eben ohne wissenschaftliche Begleitung und Coaching.

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