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Osteopathie
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Heilende Hände

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3 Min.

Osteopathie

«Die Bezeichnungen Osteopathie (von altgriechisch ostéon, deutsch ‹Knochen› und páthos, deutsch ‹Leiden›), osteopathische Medizin und osteopathische Behandlung beschreiben im Bereich der Alternativmedizin verschiedene Krankheits- und Behandlungskonzepte.» So viel sagt Wikipedia zu dieser Behandlungsmethode. Aber wie geht das genau?

Woher kommt die Osteopathie?

Vor mehr als hundert Jahren wurde die Osteopathie vom amerikanischen Arzt und Chirurgen Andrew Taylor Still (1828–1917) – notabene durch eigene Betroffenheit, er hatte mehrere Kinder durch Krankheit verloren –entwickelt.

Er studierte die damaligen medizinischen Möglichkeiten und Weltanschauungen und vor allem die Anatomie und Physiologie des Körpers, um zu begreifen, wie die Gesundheit wieder hergestellt werden kann. Mit den Jahren entwickelte er verschiedene Techniken, mit denen er bei seinen Patienten Spannungen, Beweglichkeit und Gleitfähigkeit
anatomischer Strukturen ertastete. In seiner darauffolgenden manuellen Behandlung versuchte Still Selbstheilungsprozesse im Körper zu aktivieren und hatte Erfolg damit. Noch heute beruht die Osteopathie auf guten Kenntnissen der anatomischen Zusammenhänge im Körper und ist deshalb gut kompatibel mit der klassischen Medizin.

Die Osteopathie verbreitete sich im Laufe der Zeit weltweit und befindet sich in steter Entwicklung. In der
Schweiz war sie anfangs vor allem in der französichen Schweiz etabliert. Mittlerweile ist die Osteopathie in der gesamten Schweiz anerkannt, und die Berufsbezeichnung Osteopath wird in allen Kantonen rechtlich geschützt*.

Wem hilft die Osteopathie?

Zu den häufigsten Anwendungsgebieten in der Osteopathie zählen vor allem Bewegungseinschränkungen (in) der Wirbelsäule, Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, Nackenverspannungen, Schulter-Arm-Syndrome, Schmerzen in den Gelenken, Operationsnarben, Unfallfolgen oder Folgen von Schleudertraumata. Häufig behandelt die Osteopathie auch chronische Erkrankungen, bei denen es häufig zu einer Verfestigung im Gewebe gekommen ist.

Doch auch nichtorthopädischer Erkrankungen können durch spezielle Techniken mithilfe der osteopathischen Therapie behandelt werden. Die häufigsten Beschwerden sind dabei: Ohrgeräusche (Tinnitus), Migräne, Schwindelanfälle, Bluthochdruck oder chronische Verdauungsbeschwerden.

Auch Babies können von der Behandlung profitieren – nach schweren Geburten, bei Dreimonats-Krämpfen, Kieferproblemen, Schiefhals und weiteren Symptomen.

Wie funktioniert Osteopathie?

Die Methoden der Osteopathie sind manuell. Durch eine genaue Anamnese (Befragung), eine Inspektion (Begutachtung des Körpers) und das Untersuchen durch Testbewegungen und Abtasten werden Funktionsstörungen erkannt und diese im Verlauf der osteopathischen Behandlung gelöst.

Der Ansatz der Osteopathie geht darauf zurück, die Strukturen im Körper beweglich zu erhalten. Unser Körper ist permanent dynamisch. Kleinste und grosse Strukturen bewegen sich unaufhörlich und erfüllen ganz unterschiedliche Funktionen. Das Zusammenspiel all dieser Strukturen ermöglicht dem Körper erst, gut zu funktionieren und in
einem dynamischen Gleichgewicht gesund zu bleiben. Darum betrachtet die Osteopathie den Körper als Einheit. Dort wo der menschliche Körper in seiner Bewegung eingeschränkt wird, liegt die Ursache seiner Krankheit, davon gehen Osteopathen aus.

Mithilfe unterschiedlicher Techniken versucht der Osteopath Dysfunktionen zu beseitigen und somit den Selbstheilungsmechanismus in Gang zu setzen. Dem Wiederherstellen der freien Durchblutung der Gewebe wird dabei einen hohen Stellenwert eingeräumt.

* Ein Osteopath braucht eine vom Kantonsarzt ausgestellte Berufsausübungsbewilligung, die nur bei einer umfassenden Ausbildung, genügend Berufserfahrung und tadellosem Leumund ausgestellt wird. Seit 2014 gibt es an der Hochschule für Gesundheit in Fribourg eine 5-Jährige Berufsausbildung für Osteopathie mit Abschluss auf Masterniveau.

Quellen: coachfrog.ch | berufsberatung.ch

Weiterführende Links:

Übernahme der Kosten durch Atupri
Link zur Therapeutenliste Atupri

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