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hunger und sättigung
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Sättigung – wie funktioniert das genau?

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Hunger und Sättigung

Das Gefühl von Sättigung ist ein hochkomplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die in verschiedene Phasen eingeteilt werden können. Und plötzlich wird klar, weshalb eine Schüssel Salat auf die Schnelle zwar satt macht, sich der knurrende Magen jedoch bald schon wieder meldet.


1. Die sensorische Phase der Sättigung

Die sensorischen Prozesse wirken als erstes und führen oft zur Beendigung der Mahlzeit. Hier spielen Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl der Speisen eine entscheidende Rolle. In der Regel essen wir von einem Gericht, das uns gut schmeckt mehr, als von einer Speise, die uns nicht so beliebt. Auch die sensory specific satiety kann in diesem Zusammenhang gesehen werden. Sie beschreibt den Umstand, dass wir mehr essen, je umfangreicher die angebotenen sensorischen Qualitäten sind. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Gibt’s z.B. „nur“ einen Gemüse-Kartoffel-Gratin zum Abendessen essen wir weniger, als wenn ein mehrgängiges Menu serviert wird. Dieser Effekt erklärt auch, weshalb das Dessert oft noch gegessen werden kann, während wir uns vom Hauptgang bereits gesättigt fühlen und nicht mehr weiteressen möchten.

2. Die postingestionale Phase der Sättigung

Die sogenannten postingestionalen Effekte der Sättigung setzen nach Beendigung der Mahlzeit ein. Verschiedene Sensoren im Verdauungstrakt melden dem Gehirn z.B. das Ausmass der Magendehnung oder die Entleerungsrate des Magens sowie die Ankunft verschiedener Nährstoffe im Darm. Ausserdem werden nun verschiedene Sättigungshormone ausgeschüttet.

3. Die postresorptive Phase der Sättigung

Ganz zum Schluss spielen Mechanismen eine Rolle, die nach der Aufnahme der Nährstoffe ins Blut stattfinden. So können im Blut vorhandene Glucose oder verschiedene Aminosäuren dem Gehirn eine Sättigung signalisieren.

Spätestens hier kommt nun die Schüssel Salat aus der Einleitung wieder ins Spiel. Das grosse Volumen an Salat hat zwar sensorische und auch postingestionale Effekte (Magendehnung) ausgelöst. Der Gehalt an Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen von grünem Salat ist jedoch sehr gering, so dass eine langfristige Sättigung kaum möglich ist. Es sei denn, der Salat wurde zu einer ausgewogenen Mahlzeit kombiniert, z.B. mit einem Stück Vollkornbrot und einem Stück Käse.

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