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Ein Fest für alle. Alle.

Weihnachten ohne Stress
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Weihnachten ohne Stress

Stress unter dem Christbaum, Geschenke kaufen bis zur letzten Minute, und hach! – die Guetzli sind auch noch nicht gebacken! Wie oft bist du völlig geschafft an der Weihnachtstafel gesessen? Und dann die Stadt – Millionen von Menschen, die sich mit hochgeschlagenen Mantelkrägen durch die Stadt wälzen, um noch vor Ladenschluss die letzten Einkäufe zu tätigen. Und dann beginnt alles immer früher – schon im November oder sogar Ende Oktober. Weihnachtsschmuck, Blingbling, Weihnachtsliedergedudel überall, Weihnachtsmärkte mit immer den gleichen Ständen. Stress.

Eigentlich wäre es ja anders gedacht. Die Adventszeit ist ja – mal kirchlich gesehen – eine Zeit des Wartens. Und noch eigentlicher eine Fastenzeit! Sich zurücknehmen, mal nicht so viel konsumieren (nicht nur essenstechnisch), etwas mehr Stille und Ruhe. Das wäre die Meinung der Adventszeit.

In der Realität wird der Anspruch an jeden einzelnen oft so hoch, dass man kaum mehr hinterherkommt. Termine für Weihnachtsessen, massenhaft, jedesmal zu viel essen (und trinken), kaum Zeit für die Familie. Keine Idee für Weihnachtsgeschenke, und familiäre Verpflichtungen, die aufs Gemüt schlagen.

Je mehr Türchen am Adventskalender aufgehen, desto höher wird der Erwartungsdruck – auch an sich selber. Wie organisieren wir Schwester, Oma, Opa und Tante? Wer richtet das Essen aus? Was?! Schon wieder ich?! – Das letzte Jahr hat die Schwägerin eine so leckere Gans gemacht, wie kann ich das noch toppen? Und erst ihre Guetzli?

Muss das sein?

Auf den Boden kommen

Chill’s mal. So würden die Youngsters jedenfalls sagen. Halt mal an. Denk nach. Muss das denn genau so laufen wie immer? Gibt es denn nicht auch Freiraum für Neues und Unerwartetes? Was ist die Qualität des Advents, des Er-Wartens?

Sich mal mehr Zeit gönnen. Kuscheln. Ein Feuer im Ofen machen und Marroni braten. Gemütlich mit Freunden sitzen. Und Ideen für das Fest kreieren, neue Ideen.

Das Fest planen in Ruhe, und vor allem ohne zu hohe Erwartungen an sich selber. Es gilt, authentisch zu bleiben. Sich selber. Bei mir muss es nicht die Ente sein. Ich möchte Zeit mit meinen Gästen verbringen, und deswegen gibt es … Raclette, einen Schinken im Brotteig, einen Lachs-Schmaus… Und nur noch 5 und nicht 10 Sorten Guetzli. Voilà.

 

«Erst wenn Weihnachten im Herzen ist, liegt Weihnachten in der Luft.»

William Turner Ellis, US-amerikanischer Politiker (1845–1925)

 

Das Fest

In der Werbung sieht ja alles so schön romantisch aus: Mama bäckt mit den Kindern Plätzchen, Papa installiert die Beleuchtung, alle sind friedvoll zusammen. Und dann wird gelacht und gegessen und getrunken, und – am wichtigsten – Geschenke ausgetauscht. Alles Freude und Friede und Eierkuchen.

Enttäuschungen und Familienstreit lässt sich verhindern, wenn man zuvor über Erwartungen spricht. Zum Beispiel auch über die Anzahl und Grösse der Geschenke – müssen es denn immer so viele teure Sachen sein? – braucht es sie überhaupt? Könnte man nicht auch mal einfach an Bedürftige denken? Muss der Baum unbedingt an der Decke kratzen? Muss die Krawatte sein?

Sich mal nicht so viel vornehmen. Freiräume schaffen und das Miteinander zelebrieren. Das Fest auch mal neu zusammen er-leben.

Dann wird es Weihnachten. Für alle.

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